Yeti´s Auspuff

Unser Yeti hatte uns schon verlassen und der Nordwildergemeinde den Rücken gekehrt. Dies geschah nicht aus finanziellen, sondern aus gesundheitlichen Gründen. Die Kniegelenke wollten nicht mehr und so mußte er schweren Herzens seine so geliebte Emma verkaufen.

 

Ich hatte seinen weiteren Werdegang verfolgt und blieb in Kontakt zu ihm.

 

Yeti ist nun auch schon Rentner und wollte auf das Motorrad fahren nicht verzichten. So schaffte er sich erst eine Gold Wing und später einen 125 ccm Roller an.

 

Mittlerweile hatte sich seine gesundheitliche Situation verbessert, so daß er den Mut faste, sich wieder eine Wilde anzuschaffen.

 

Emma II ist eine 2003er mit 60.000 Kilometern auf der Uhr.

 

Das ist das gute Stück! Was noch fehlt, ist der unverwechselbare Nordwilder Sound!

Netter Versuch!

Netter Versuch!

Die 4, 6 oder 8 Loch Variante bringt nicht das Ergebnis, welches man sich erwartet. Zur Entstehung der Hülsenlösung hatte ich ja schon ausführlich berichtet.

Siehe hier AUSPUFFHÜLSEN

Den Auspuff, den richtigen Sound zu geben, ist harte Arbeit. Die Bohrmaschine kreischt und ständig blockiert der Bohrer. Hat man es endlich geschafft einen einigermaßen vernünftigen Bohrlochkreis herzustellen, muß man auch schon mit roher Gewalt, die Verbindungsstege wegschlagen.

 

Wer glaubt, jetzt das Innenrohr herausziehen zu können, der irrt!

 

Das Rohr ist an dem 1. Prellblech, an 2 Punkten angeschweißt und dieses befindet sich etwa 20 cm tief im Auspuff.

Um das Rohr frei zu bekommen muß man das Innenrohr in alle Richtungen bewegen, bis die Schweißnähte brechen.

 

Erst wenn sich das Rohr in alle Richtungen leicht gewegt, kann man eine Wasserpumpenzange nehmen, das Rohr einklemmen und mit einem richtigen Hammer herausschlagen.

 

Die ganze Sache kann schon einmal eine halbe Stunde pro Rohr dauern.

 

Wenn man die Rohre draußen hat, paßt man die Hülsen ein.

Dazu kann man nach guter alter Art eine Feile oder einen Dremel nehmen.

 

Wir haben schon viel geschafft!

Der Auspuff wurde so ausgefeilt, dass die Hülsen jetzt hinein passen.

Bevor man jetzt die Hülsen einsetzt, sollte man sich vergewissern, dass die Gewinde für die Madenschrauben auch in Ordnung sind.

 

In diesem Fall war es nicht so. Entweder hatte man den 3. Schritt bei der Herstellung vergessen oder der Fertigschneider war beschädigt oder man hatte die falsche Steigung gewählt.

 

Ich mußte alle 12 Gewinde nachschneiden. 12? Warum ausgerechnet 12! Nun, der Auspuff wird sehr heiß und wir haben festgestellt, dass 3 - 4 Bohrungen pro Hülse, nicht langen.

 

Mit 6 Madenschrauben pro Hülse halten sie bombenfest und man muß sie nicht ständig kontrollieren, ob die Madenschrauben lose sind.

Ein Tipp!

Verwendet für den Auspuff bitte flache Inbusschrauben.

Spitze Inbusschrauben drücken durch und geschädigen den Chrom.

Noch ein Tipp!

Viele Wildstar´s sind in die Jahre gekommen, dementsprechend sehen auch die Schrauben und Teile aus, die dem Spritzwasser der Strasse ausgesetzt waren.

 

So ist es kein Wunder, dass Schrauben total verrostet sind und beim lösen abreißen.

 

Dies könnte man vermeiden, wenn man die Schrauben von Zeit zur Zeit mal pflegt oder gegen V2A oder V4A Schrauben austauscht.

 

Molykote ( schwarz ) ist ein Grafitfett, welches wasserabweisend ist und die Schrauben schützt.

Schrauben am Auspuff werden sehr heiß, da empfiehlt sich Kupfermolykote. Kupfer hat eine hohe Leit - und Gleitfähigkeit, so daß man die Schrauben immer wieder lose bekommt, ohne Gewalt anwenden zu müßen.

Nachdem alles wieder montiert wurde, war auch der Besitzer froh.

Sein zufriedenes Gesicht, als er den neuen satten Sound hörte

war UNBEZAHLBAR!