Excalibur´s Aufbau!
Excalibur bevorzugt im Augenblick die LOW BUDGET LÖSUNG!
Kein Problem!
Wir versuchen sie wieder aufzubauen und die Kosten so gering wie möglich zu halten.
Das bedeutet, daß die Nockenwelle nicht gewechselt, sondern nachgearbeitet wird.

Die Nockenwelle war härter als der Hydro, trotzdem hat sie Laufspuren davon getragen.

Mit Diamantfeile ( Schlüsselfeile ) und Diamantabziehstein habe ich die Nocke bearbeitet und geglättet.
( Normalerweise macht man so was nicht. Man baut 2 neue Nockenwellen ein. 2 deshalb, weil sie normalerweise als Paar ausgeliefert werden und aufeinander abgestimmt sind. Kostenpunkt um die 800 Euro + )
Bedenkt bitte auch, daß dann 2 mal die Dichtsätze für die Zylinder besorgt werden müßen.

Wie bei Hoppie auch, ist die Phase im oberen Bereich viel zu klein. Das Öl wird vom Hydro abgestriffen und das wollen wir nicht.
Ich habe eine 3 mm Phase gebohrt und abgeschliffen.
Jetzt sammelt sich das Öl in der Phase und wird vom Hydro mitgenommen. Quasi eine zusätzliche Schmierung im Hydrogehäuse!

Das einzige Problem was ich nicht beheben konnte, waren die Rattermarken in der Bohrung des defekten Hydro´s. Die müßen sich von alleine glätten. Sollte sich nach 1000 - 2000 Kilometern von alleine erledigen.

So sieht das Teil jetzt aufgearbeitet aus.
Nur noch neue O Ringe und gut ist!

Wie das nun mal so ist, muß das Einlauffett erstmal für längere Zeit die Schmierung übernehmen. Es dauert ein bisschen, bis der Ölkreislauf wieder optimal und ohne Luft läuft. Das System darf auf keinen Fall trocken laufen! Ganz wichtig sind die Flächen, wo der Hydro die Nockenwelle berührt und die Bohrungen in dem der Hydro auf und ab läuft.
Bevor wir jetzt die Stößel einsetzen, machen wir mit dem Zylinder weiter!
Bevor wir den Zylinderkopf mit den Ventilen aufsetzen, vergewissern wir uns erstmal, das nix auf dem Kolben oder im Zylinder liegt.
Nachdem wir die Dichtfläche und den Ventilkopf gereinigt haben, können wir ihn mit neuer Dichtung und einem Hauch Hylomar montieren. Für diese Aktion brauchen wir den großen Drehmo bis 100 Nm. Die fetten Schrauben werden mit 50 Nm und die beiden kleinen mit 39 Nm angezogen.
Ich hatte mich entschieden jetzt die neue Ansaugbrücke zu montieren. Als ich das neue Manifold vorbereiten wollte, stellte ich fest, daß die alte Ansaugbrücke einen größeren Durchmesser zum Vergaser hin hatte. Die defekte Baronansaugbrücke hatte schon eine Aufnahme für den 42 er Mikuni. Spielte aber soweit keine Rolle, weil die Schelle das Gummi soweit zusammen zog.
Als Nächstes montieren wir die Y - Ölleitung und die Öldruckanzeige. Kein Ding!
Nun können wir die Stößel einsetzen und das Cover aufsetzen. Markiert euch den Stößel für die Auslassventile. Ich befülle die Stößel immer schon mit Öl, damit die Kipphebel möglichst schnell mit Öl versorgt werden. Dafür habe ich mir eine spezielle Spritze gebaut, weil ich keine Kanülen fand.
Wenn ihr die Stößel befüllt habt, könnt ihr den Zylinderkopf mit den Kipphebeln aufsetzen. Auslassventilstößel nach rechts, Einlassventilstößel nach links.
Alle weiteren Deckel - und Kopfschrauben werden mit 10 Nm angezogen. Dafür langt der kleine Drehmo.
Wenn ihr den Kipphebeldeckel montiert habt, werft nochmal einen Blick in das Stößelcover, ob die Stößel noch auf den Hydro´s sitzen.
Jetzt stellt ihr auch fest, daß es absolut kein Spiel zwischen Kipphebel und Ventilen gibt! Also, wenn die Hydro´s in Ordnung sind, muß man die Ventile niemals einstellen! Und wenn sie defekt sind, nützt euch das Ventilspiel einzustellen auch nix!
Ein Tip! Jan Ole hat die Hydros im eingebauten Zustand befüllt, so wie wir es auf unserer Wildstar-SH.de Seite beschrieben haben. Das leichte Klackern war weg!
Die Dichtungen lassen sich einfacher einsetzen, wenn ihr sie hauchdünn mit Hylomar einstreicht und auf Position festbackt.
Ach noch was!
Wenn ihr den Kipphebeldeckel montiert habt, setzt erstmal die Zündkerzen ein. Bei den letzten beiden Deckeln habt ihr viele kleine Schrauben. Wär doch übel, wenn sie genau in das Gewinde der Zündkerzen fallen und ihr alles wieder auseinander nehmen müßt.
Denkt auch dran, daß ihr die Schrauben über Kreuz anziehen müßt.
Dann brauchen wir nur noch die Zündspule und den Vergaser montieren.
TEST
Wenn ihr den Rest ( Zündkerzenstecker, Tank, Batterie, Vergaser, etc. ) montiert habt, könnt ihr einen Test starten.
1. Schlüssel auf ON
Benzinpumpe sollte arbeiten, Neutral sollte leuchten und die Motordiagnose sollte keine Fehler anzeigen!
2. Kurz den Starter drücken!
Kurz deshalb, weil, wenn ihr etwas verkehrt zusammen gebaut habt, solltet ihr das mit einem Knirschen, Knacken oder einem Knall, hören.
Das Doofe war nur, daß Excalibur´s Dicke sofort ansprang und gleich mit 1200 U / Min. lief! Hätte sie gerne erstmal durchgetippt, um Verkantungen auszuschließen und um zu hören, ob alles arbeitet..
Das zischende Geräusch ist die Luft, die vom Vergaser angesaugt wird. Wollte erstmal hören, wie die atmet!
Noch fehlt Öl im System!
Sie muß sich erst einlaufen!
Nach 1 Stunde warm laufen lassen, hört sie sich gar nicht so schlecht an. Man hört den Hydro ( Rattermarken ), aber das kann sich noch geben, wenn sie erstmal bewegt wird. Wichtig ist erstmal, daß sie dicht ist und das sie gleichmäßig läuft, schließlich hat sie tierisch einen auf die Mütze bekommen!
Nun suche ich jemanden, der eine Probefahrt mit ihr macht, bevor ich Excalli anrufe! Will ja schließlich sehen ob alles vernünftig funktioniert. Eine Probefahrt, gleich über 600 Kilometer ist nicht gut. Eine Probefahrt, damit sich alles setzt und entspannt, sollte so um die 50 - 80 Kilometer lang sein. Danach wieder abkühlen lassen.
Wenn danach alles klar ist, dann kann sie raus aus der Werkstatt!
Ich fahr jetzt erstmal nach Hause!
9 Stunden langen für heute!
Tschüß!
Wie alles begann!
http://www.wildstar-schleswig-holstein.de/wildstarschmiede-sh-2013-1/excalibur-s-wilde/