Hülses Trittbrett, oder was diese Woche los war!
Moin!
Diese Woche war ja wieder was los!
Fahrt bloss nicht den Ostring ( in Kiel ) lang!
Seit Montag wird die Fahrbahndecke für uns Mopedfahrer erneuert.
Nehm ich jedenfalls an, daß sie das für uns tun. Hmmh, oder doch vielleicht für die neuen Stasipoller, äähhhmm Blitzgeräte? Mal überlegen! Die Jungs rasen hier auf dem Ostring ja sowieso schon wie blöde, können aber nicht so auf´s Gas steigen, wie sie wollen, da ja die Fahrbahndecke so schlecht ist. Hmmh, wenn die zweispurige Strasse nun erneuert wird und die Ampeln auf grün sind, dann.....



Meine Batteriesäure liebt mich!
Hört sich zwar komisch an, ist aber so!
Wie soll man das denn sonst erklären, wenn die Säure herzförmige Löcher in der Hose hinterläßt!
Zum Glück ist sie auf das Hosenbein getropft und nicht auf ....

Wir haben jetzt ein .....

Nein, wir haben keinen Starenkasten in der Werkstatt!
Das ist das neue Schweißschild für unser Schweißgerät!

Heute war Kleinteileschraubertag!
Für heute hatten sich Horst und Hülsen Bernd angemeldet.
Bei Horst sollte sein speziell für ihn angefertigter Motordeckel montiert werden und Hülse brauchte ein neues Trittbrett.

Respekt, bei den Temperaturen ( 8 ° C ) und dem eisigem Wind nach Rastorf zu kommen! Es war kein Wetter um mit Braincap, stundenlang für die Autobahn zu cruisen, aber Hülse hat es trotzdem getan! Wahnsinn!!!
Obwohl die Sonne schien ( jedenfalls hier oben, in Norderstedt hatte es noch geregnet, als Hülse los fuhr ) und mein Moped geputzt war, konnte ich mich nicht überwinden mit der Dicken anzureisen.
Horst Seitendeckel!

Normal stelle ich nur Seitendeckel mit schwarzen Totenköpfen her, aber für Horst hab ich eine Ausnahme gemacht.
Da er nur einen Seitendeckel für die rechte Seite wollte, hab ich mal einen in rot gemacht.

Zur Montage des Seitendeckels ist es wichtig, daß die Dicke auf dem Seitenständer stehen bleibt, da sich hinter diesem Öl befindet und es so nicht ausläuft. Als erstes wird das Cover des Dekompressionsschalters abgeschraubt. Danach kann man die 6 Schrauben des Nockenwellendeckels lösen und ihn abnehmen.

Hier ist der Motordeckel abgenommen.
Links ( der Weiße ) ist der Dekompressionsschalter. Beim Starten kommt der weiße Pin in der Mitte raus und drückt über einen Hebel ( der auf der Rückseite des Deckels sitzt ) auf die Nadel, die sich im großem Zahnrad befindet. Die Nadel sorgt dafür, daß der Hydro und die Stoßelstange angehoben werden und sich so die Ventile öffnen. Nun hat man beim Starten nur die Kompression eines Zylinders zu überwinden, so daß der Motor leichter durchdreht. Der Dekompressionsschalter ist zeitgesteuert und fährt nach einer vorgegebenen Zeit wieder ein. Dies aber nur am Rande!

Stereoschrauberei!
Beide hochkonzentriert bei der Arbeit.

Wir Nasen haben natürlich nicht dran gedacht, eine Deckeldichtung zu besorgen, deswegen muß es erstmal mit Hylomar gehen. Die Dichtung wechseln wir bei der nächsten Inspektion mit aus.
Hier könnt ihr jetzt auch den Hebel des Dekompressionsschalters sehen. Der Blechstreifen, auf den der Pin drückt, ist aus sehr schwachem Material. Im Laufe der Jahre kann es vorkommen, daß sich der Blechstreifen nach außen verbiegt und dieses führt zwangsläufig zu Startproblemen, da die Ventile nicht richtig geöffnet werden.
Achtet da bitte drauf und biegt das Blech gegebenenfalls nach.





Sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder?
Hülses Trittbrett!
Bei Hülse muß ich ein wenig weiter ausholen!
Hülse hat seine Dicke erst seit 3 Wochen wieder. Nach einem schweren Unfall, wo er sich eine starke Beckenprellung und Rippenbrüche zugezogen hatte, wurde sie bei Yamaha für 6000 Euro neu aufgebaut.
Der Unfallverursacher war ein Polizistensohn und zum Glück hatte Hülse eine Vollkaskoversicherung und Rechtschutz.
Bernd ist ein Mann, der immer das Gute im Menschen sieht und so hatte er die Polizisten, die an der Unfallstelle vorbei kamen und den Unfall aufnehmen wollten, weg geschickt, weil der Verursacher seine Schuld eingestand. Pustekuchen! Abends wurde er wild von dem Vater des Unfallverursachers beschimpft. Der Polizist beleidigte Bernd schwer und unternahm alles, was in seiner Macht stand, um Bernd die Schuld zuzuweisen. Amtsmissbrauch, wollen wir ihm ja nicht unterstellen, aber ......
Zur Zeit ist die Sache vor Gericht und im ersten Urteil, steht es 50 zu 50%.
Nun, Bernd war froh das er wieder fahren konnte und so wollte er die letzten Tage der Saison nochmal nutzen.
Bernd ist beruflich in ganz Deutschland unterwegs, da sind diese Momente rar gesät und nach der langen Auszeit wollte er es auch richtig geniessen.
Er cruiste durch die Gegend und war so richtig im Gedanken, als der Wagen vor ihm eine Vollbremsung machte.
Erst bekam er es gar nicht mit und brauchte ne ganze Zeit, bis er reagierte. Statt voll in das Auto reinzurauschen, zog er die Dicke nach links und versuchte noch dran vorbei zu kommen. Was nicht ganz gelang!

Die Kugel vom Bremshebel hinterlies eine deutliche Spur im Lack des Autos, aber am Hebel ist nichts zu sehen. Da hat er schon unwahrscheinliches Glück gehabt!! 2 cm weiter rüber und die Bremse hätte voll blockiert und das Rad, Richtung Wagen eingeschlagen. Oder der Lenker hätte angeeckt, mit dem gleichen Resultat.
Aber das andere ist auch unglaublich!
An Bernds Stiefelspitze hat sich die Sohle vom Oberleder gelöst und sein Fuß wurde zwischen Trittbrett und Motor eingeklemmt, bis das Trittbrett durch den Aufschlag abgerissen wurde. Ja, ihr habt richtig gelesen!!! Das komplette Trittbrett wurde abrasiert! Wenn ich überlege wie stabil der Trittbretthalter ist ( haben ja letztens erst versucht Andreas Halter zu richten ), dann weiß man, mit welcher Wucht er da reingerauscht ist. Der Aufprall war so stark, daß Bernds Stiefel eine fette Beule im Krümmerschutz hinterlies!!
Unfassbar!!!!

Übrigens! So ist er in die Werkstatt gekommen!
Das Trittbrett war in der Packtasche.

Als Bernd mir das am Telefon erzählte, wollte ich es erst gar nicht glauben, aber sonst war nichts weiter passiert.
Am Moped!!!
Bernd merkte am Unfallort noch gar nichts. Erst als er Zuhause war und die Stiefel auszog, ging es los.
Der Fuß und das Bein bis zum Knie war geschwollen und mußten gekühlt werden. Aber mit Ina hat er ja eine super Krankenshwester an seiner Seite gehabt und so waren die Schmerzen erträglich!

Da ihm kalt war, konnte er auch gleich, den Restschrott abschrauben!
Das hält warm und schult!!
Danach haben wir uns erstmal den Rahmen angesehen, ob er eingedrückt wurde. Aber auch da hat er Glück gehabt. Ausgerechnet da, wo der Einschlag war, ist der Rahmen verstärkt und die Motorhalterung befestigt.


Die Lasche ist voll abgerissen, der Bolzen verbogen und der Halter ist ausgefranzt.



Das ist der Hebel vom Bremspedal. Das Teil, was noch am Moped war.
Die Trittplatte ist eigentlich federgelagert. Das was ihr hier seht ist die Aufnahme mit der zerquetschten Feder. Die Bohrungen für den Sicherungsbolzen sind ausgerissen.

Hätte Bernd auf dem Weg in die Werkstatt mal stark bremsen müßen, dann wär die Bremspedalplatte abgefallen und er hätte nicht mehr bremsen können. Der Bolzen der Platte hing nur noch in der zerquetschten Feder. Auch wieder Glück gehabt!

Nun aber Schluß mit der Schwarzseherei!
Machen wir sie wieder schick!
Ein neues Trittbrett für die frisch Überholte!


Nachdem der Bremslichtschalter montiert und auf Beschädigungen und Funktion kontrolliert wurde, wurde die Bremsanlage in Position gebracht.

Auch die Bremsanlage wurde überprüft!


Fertig und alles wieder chico!
Auf dem Weg nach Hause, stellte Bernd ganz schnell fest, daß er seine Regenhose in der Werkstatt vergessen hatte. Höhe Plön kam Bernd in ein Unwetter mit Hagelschauer und Starkregen.
Er mußte anhalten, weil er nichts mehr sehen konnte.
Er brauchte 2,5 Stunden für die 100 Km!
Er hat sich aber gemeldet, daß er wieder heil Zuhause ist!