Andreas Wilde 15.05.2010

Bevor wir in die Materie einsteigen, wollte ich euch unseren neuen Innen - und Außenabziehersatz zeigen. Für alle Nichtfachleute! Einen Abziehersatz benötigt man, um Kugellager auszuziehen.

So, jetzt aber!
Das ist Andreas ( Nordstammtisch ) mit seiner neuen Wilden. Neu in dem Sinne, daß er sie vor 2 Wochen gekauft hat und Neu in dem Sinne, daß er sie erst kennenlernen muß. Da ist er bei uns genau richtig!

Wie ihr seht, waren wir nicht alleine in der Werkstatt. Und eigentlich wollten wir nur das Lenkkopflager kontrollieren, weil Andreas das Gefühl hatte, daß etwas mit dem Fahrverhalten nicht stimmte. Die Dicke wurde schnell aufgebockt und das Lenkkopflager war ordnungsgemäß von MTK eingebaut worden. Also alles in Ordnung. Auf dem Bild vorne links seht ihr Andrea ( Tussi de Luxe / wir kennen sie vom Rastorfer und sie fährt eine V Rod mit breitem Puschen )
Mitte = Mein Heckschwenkteil / Arsch, rechts außen Markus, der Kumpel von Andreas, er fährt eine 1100 er Draggie, dahinter unser Günni und neben ihn unser Mathias.

Wie das nun mal bei einer ( vom Vorgänger nicht gepflegten ) 99 er Wilden ist, sieht man Mängel erst auf den zweiten Blick.
Nichts desto trotz hat er sie günstig geschossen ( 5200 Euro ) und alles andere kann man wieder in Ordnung bringen.
Nur hätte ich dafür mehr Zeit einplanen müßen und so hatte ich Sporty für 13:00 Uhr in die Werkstatt bestellt und es wurde langsam richtig voll.

Andreas wollte, daß wir schon mal die seitliche Kennzeichenhalterung anbauen, damit sie schon mal dran ist und er nicht alleine dabei muß. Super Idee, dies nutzten wir gleich für die erste Schulung! Ist natürlich Scheiße, wenn hunderttausend Leute einem auf die Finger schauen, deswegen machen wir sowas normalerweise im kleineren Kreis. Aber nützt ja nix! Zuerst bauten wir den Heckfender und den Riemenschutz ab und wollten die Auspuffanlage abbauen.

Sporty kämpfte in der Zwischenzeit als Einzelkämpfer an seinen Stiletto Caps - Lenkerendenspitzen und Günni half ihn bei den Zusatzfussrasten.

Bei der Dicken von Andreas ging nix! Die Auspuffanlage lies sich nicht abbauen und die Steckachse des Hinterrades war fest.
Wie kann das passieren?
Die Dicke ist nun 11 Jahre alt und wurde nur gefahren und nicht gepflegt. Das heiß! Sie wurde, wie ein ganz normales Motorrad benutzt und durch das ganze Wasser sind die Schrauben verrostet und Alu Teile am blühen.
Wir Chrompoliturfetischisten können sowas nicht verstehen, aber auch sowas gibts.
Jetzt haben wir 2 Möglichkeiten!
Entweder fallen wir uns alle weinend in die Arme und beerdigen sie oder wir holen den Hammer und die Bohrmaschine raus und machen sie wieder schick, auch wenn es weh tut!

Nachdem das Kriechöl nix brachte, entschlossen wir, die Schrauben der Auspuffanlage auszubohren, neue Gewinde zu schneiden und neue VA Schrauben zu setzen.
Die Achse des Hinterrades, welche im blühenden Alu des Bremsankerhalters fest saß, wurde mit Munki unter ständigem drehen der Achse von der anderen Seite rausgeschlagen.
Alle Teile wurden aufgearbeitet und neu gefettet wieder eingesetzt.
Das Wichtigste an der Aktion war aber, daß Andreas sein Mopped kennen lernt und er sieht das ne Menge Arbeit vor ihm liegt.

Nachdem die Hardcore Aktion fertig war, kümmerten sich erstmal alle um Sporty und bewunderten sein Mopped.

Welcher Arsch ist schöner?
Andrea würde " rechts " sagen! Ich sach " links "!
Und Mathias würde sagen: " mir doch egal, hauptsache Arsch" !

Andreas hat sich seinen ersten Einsatz, an seiner Wilden, sicher anders vorgestellt! So mit Putzlappen, Öl und Politur und nicht mit Bohrmaschine, Vorschlaghammer und Schmiergelpapier.

Zum Glück liessen sich die Krümmerschrauben lösen.



Den Sonntagsanzug kann man bei uns in der Werkstatt, getrost im Schrank lassen. Voller Körpereinsatz ist gefordert!

Als Nächstes müßen die Reifen gemacht werden. Sie sind runter und konnten logischerweise, vorher nicht gewechselt werden. Wahrscheinlich kommt das schlingerne Fahrverhalten daher. Sie sind schon flach und eckig.

Nun gut! Sie muß einmal komplett überarbeitet werden, wobei ich das Fahrwerk meine. Der Motor ist in einem Superzustand und einen laufenden, nicht leckenden, nicht klackerndern Motor zerlegt man nicht. Alles andere kann man nach um nach machen oder zerlegt sie mal in der Winterarbeit, wobei man die ganzen alten Gummiteile, wie Ruckdämpfer austauscht und schon hat man wieder einen treuen Gefährten, wo man lange Freude dran hat.

Geschafft! Das Rad ist raus! Nun können die Gewinde der Auspuffhalterung nachgeschnitten werden. Jetzt hat man Platz!

Sonntag hatten wir uns erstmal um die verbogene Trittbrettanlage gekümmert. Sie war an der beschissensten Stelle verbogen, die man treffen kann. Für den kleinen Geldbeutel empfiehlt sich das Richten, neu lackieren und fertig. Andere mögen das nicht, dann empfiehlt sich der Austausch der Anlage. Da wir noch gar nicht wissen, was alles noch an Kosten auf Andreas zu kommt, machen wir erstmal alles fahrtauglich und sicher.
