Andreas Wartung 03.07.2010

Eigentlich war es ein wunderschöner Tag zum Cruiser, es lockten, die große Ausfahrt bei den Harleydays in Plön und Temperaturen von 34 °C. Was will man mehr?

Dazu kam noch das Deutschland in Süd Afrika gegen Argentinien spielte und was machen wir? Richtig!!! Wir schrauben in der Werkstatt!

 

Über Andreas Wilde hatten wir ja schon mehrfach berichtet ( siehe News weiter unten ), aber sie ist noch lang nicht fertig.

Da sie immer noch ein unsicheres Fahrverhalten aufwies, und immer noch keinen TÜV hatte, war wieder Schraubermarathon angesagt.

Geplant war, daß Lenkkopflager und das Motoröl zu wechseln, den hinteren Reifen und die Bremsscheibe auszutauschen und den Benzinfilter zu überprüfen.

Es war kein Zuckerschlecken, schon die kleinste Anstrengung sorgte für Schweißströme, aber es nützte nix!

Sie muß fertig werden!

Als Erstes bauten wir den hinteren Reifen aus, damit der Reifen noch schnell umgezogen werden konnte. Andreas hatte schon einen Neuen besorgt und Merle wartete ungeduldig darauf, ihn endlich einzuladen.

 

Dank unserer guten Vorarbeit in den letzten Wochen, ging das Hinterrad ohne Probleme raus.

Als Merle versuchte, einen Reifenservice zu finden, der den Reifen umziehen sollte, mußte sie feststellen, daß fast alle Reifenfirmen schon um 12:00 Uhr schlossen. Das Deutschlandspiel warf seine Schatten voraus! Petra gelang es, telefonisch einen Termin bei Premio in der Hamburger Chaussee zu bekommen. Dort schob man uns auch nur dazwischen, weil sie voll zu tun hatten. Aber egal! Merle übergab den Reifen an Petra und die düste jetzt los. Merle verabschiedete sich zur Tupperparty und wir kümmerten uns um das Lenkkopflager.

Merle war unterwegs und wir hatten endlich mal Zeit für einen Kaffee!

Das Lenkkopflager war dran!

Obwohl wir es vor Wochen schon einer Sicht - und Funktionsprüfung unterzogen und nichts besonderes feststellen, entschlossen wir uns, es auszutauschen.

Irgend eine Ursache mußte das Schlingern und Aufschaukeln ja haben!

Schon bei der Demontage der oberen Gabelbrücke stellten wir fest, daß die 4 Spannschrauben, der Gabelrohre gar nicht festgezogen waren. Auch die Lenkkopfmutter war lose.

Andreas und ich schauten uns verwundert an und sagten: Aha!!

Eine weitere Überraschung war die Konterverschraubung der Lenkkopflager. Auch hier konnten wir die Muttern ohne Mühe, eine bis zwei Umdrehung festziehen. Alles war lose!

Wir zogen erstmal alles an und kontrollierten nochmal das Gabelspiel. Alles war gut! Wir überlegten, ob es Sinn macht, das neue Lenkkopflager einzubauen, weil das Eingebaute neu aber nicht richtig montiert war. Wir überprüften die Lager auf Beschädigungen, konnten aber nichts feststellen. Also beschlossen wir, die Lager drin zu lassen und erstmal eine Probefahrt zu machen. Wär es auffällig gewesen, hätten wir es rausgeschmissen.

 

Warum das Lenkkopfspiel bei unserer ersten Kontrolle nicht auffiehl ist schleierhaft. Ich habe keine Erklärung dafür, außer, daß es damals zwar schon lose war und man es im Fahrbetrieb bemerkte, aber das mechanische Spiel noch zu gering war um aufzufallen.

Andreas war nur froh, daß wir etwas gefunden hatten und war froher Hoffnung, daß sie jetzt vernünftig gerade aus läuft.

Nachdem wir das Lenkkopflager überprüft hatten, wechselte Andreas

die Bremsscheibenschrauben, der vorderen Bremsscheiben aus. Die die drin waren, waren total verrostet.

Sporty´s Bremsscheibenschrauben kosteten 70 Euro für 12 Stück.

Andreas hatte 1,50 Euro pro Stück bezahlt.

Das macht bei 18 Stück, 27 Euro.

Warum Sporty soviel dafür bezahlt hatte, muß an den Schrauben selbst gelegen haben. Die, die Andreas eingebaut hatte, sind die original Schrauben von Yamaha und waren Silber lackiert.

Die, die Sporty eingebaut hat, kommen von einem Zulieferer, bei dem Yamaha bestellt und waren aus V2A.

Wichtig bei Beiden ist die ausreichende Zugfestigkeit!

 

Nachdem die Schrauben gewechselt waren, konnte das Rad ein - und die Bremssattel und der Fender angebaut werden.

Nachdem Petra das Hinterrad wieder brachte, wurde erstmal die Bremsscheibe gewechselt. Die, die drauf war, wies schon tiefe Riefen und Rillen auf, die das Bremsergebnis stark beeinflußten.

Logischerweise wurden auch gleich die Bremsbeläge mit gewechselt, weil sie sich den Scheiben angepasst hatten. Dabei fanden wir auch gleich noch einen Mangel. Die Sicherungssplinte, der Bremsbackenstifte fehlten komplett. Wir bauten erstmal provisorisch welche, bis Andreas Ersatz besorgt hat.

Im Bikeshop ( Gebrauchtmotorradteile ) in Raisdorf ( Schwentinetal ) wird er sicherlich für kleines Geld fündig werden.

Türlich wurden auch hier gleich die Bremsscheibenschrauben gewechselt.

Eigentlich wollte Horst noch aufschlagen.

Ich sollte bei seiner auch gleich nebenbei Wartung machen, aber er erschien nicht. Dafür tauchte Marcus auf, der sich auf den Harley Days in Hamburg gelegt hatte und sich 2 Rippen brach.

Obwohl die 9. und 11. Rippe gebrochen sind, wurde er aus dem Krankenhaus entlassen.

Und was macht er?

Richtig!!! Moped fahrn!

 

Wo wir schon mal bei waren, änderten wir auch gleich den Bremsanker!

Ohne Nase, läßt er sich jetzt wesentlich leichter ein - und ausbauen!

Nach der Montage des Hinterrades, kontrollierten wir erstmal den Benzinfilter, ob der noch gut war.

Jetzt noch den Fender montieren, dann sind wir für heute fast schon fertig!

Der Ölwechsel erwies sich auch noch als Problem!

Hinten lies sich die Schraube problemlos lösen, wobei wir Doof ne Menge Schweinkram machten. Viel schlimmer ist, daß die vordere Schraube rund und bombenfest war. Wir entschlossen, die Schraube drin zu lassen und den Rest über den Filter ablaufen zu lassen, was allerdings nicht klappte.

Die Schraube erneuern wir beim nächsten Ölwechsel, wenn wir Ersatz haben. So konnten wir nur 2,5 Liter wechseln, ist aber besser als gar nichts!

Nach ner ausgiebigen Probefahrt, in der ich schon mal alles für das morgige Grillen vorbereitete, kam Andreas wieder und war sprachlos!

So hatte er seine Wilde noch nicht erlebt!

Spurtreue, kein Aufschaukeln und anständiges Kurvenfahren!

Selbst das Bremsen war ein Erlebnis, da sie jetzt direkt ansprach!

Andreas war glücklich!

Abends fuhren Andreas und Marcus noch zu den Harley Days um den Reifen einzufahren.

Nun müßen hinten nur noch Blinker ran, dann ist sie TÜV fähig!

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Tipp!

Das Anfahren eines neuen Reifens, ist wichtig, weil eine neue Abrollfläche glatt und schmierig ist.

Der Reifen muß erst durch vorsichtiges Fahren, gerade in Kurven angerauht werden, damit er wieder Gripp bekommt und nicht weg rutscht.

Neue Reifen, bei Regen, die nicht angefahren sind, sind lebensgefährlich!!! Es ist so, als wenn ihr auf einer Eisfläche fahren würdet!