Werkstatt 12.09.09
Dienstag, den 08.09.09
Das Treffen ist vorbei und eigentlich war ausruhen angesagt, aber die Sachen vom Treffen, die in der Werkstatt eingelagert werden sollen, standen überall rum. Zu allem Überfluss mußten wir auch noch 3 Wildstars aufnehmen, so daß kein Durchkommen mehr war. Christian und ich verabredeten uns, damit mal klar Schiff gemacht wird. Wir haben ordentlich ausgemistet.

Erstmal haben wir die Mopeds rausgeschmissen, damit wir uns bewegen konnten. Anschießend wurde erstmal umgeräumt!

Nach 2 Stunden hatten wir den Platz, den wir brauchten!

Mittwoch, den 09.09.09
Unser historisches Datum! Eigentlich sollte das Treffen heute statt finden, ging aber nicht, weil es mitten in der Woche ist. Ich nutzte den Tag, um mich mit Mathias Wilden zu beschäftigen. Bei unserem letzten Test, stellten wir fest, daß der Spritzschutz schliff und das das Rad, nicht genug Platz hatte.

Also nochmal! Das Rad raus, den Spritzschutz raus und alles ein weiteres mal ändern.

0 - 3 mm Spiel ist nix, wenn das Rad in der Schwinge arbeitet. 3 cm sollten es schon sein! Also mußte auch der Halter der Batterie nochmal geändert werden.

Zum Glück ist der Spritzschutz aus formbaren Kunststoff, so daß man ihn ändern kann, wie man es braucht. Erst hab ich den Schutz vorgeformt und anschließend im eingebautem Zustand angepasst!

Nachdem der Schutz und der Batteriehalter geändert und angepasst waren, hab ich versucht, die Schwinge 4 mm zu spreißen. Die Wagenheber - methode funktionierte beim Heckfender von Holger ganz gut, so versuchte ich es auch bei der Schwinge. Dazu setzte ich die Radachse ein und markierte mir die Punkte, wo ich die Schwinge breiter haben wollte und fing an.

Ich mußte den Wagenheber ein wenig modifizieren, damit er mir nicht weg rutscht und anfänglich funktionierte alles einwandfrei. Die Rohre der Schwinge bogen sich nach außen und ich mußte schon sehr viel Kraft aufwenden, bis es knallte. Erst dachte ich, daß ich die Schwinge gesprengt hatte, aber Pustekuchen. Die Rohre waren wieder in ihrer Endposition, nur der Wagenheber war Schrott. Bei der Vermessung der Schwinge, stellte ich fest, daß sich absolut nix geändert hatte. Nicht einen Milimeter war sie gekommen. Sehr stabile Rohre!! Ihr fragt euch sicherlich, warum ich die Rohre nicht heiß gemacht habe? Nun, ich wollte die Rohre nicht weich machen, deswegen verzichtete ich drauf und zog es vor, sie kalt zu verformen.

OK, der Kleine war zu schwach, also Plan B! Mit dem Großen hab ich es geschafft, sie 2 mm zu spreißen. Auch er war schon am Ende, aber 2 mm reichten mir.

Auf ein Neues! Alles wieder zusammen bauen!
Donnerstag, den 10.09.09
Den Morgen verbrachte ich damit, den Bremsanker bei mir Zuhause, zu schleifen und zu polieren und ging erst sehr spät in die Werkstatt.

Stück für Stück, wurde er auf Hochglanz getrimmt!

Langsam wird es was!

So, das Rad ist wieder drin und siehe da, zwischen Spritzschutz und Rad sind 3 cm Platz. Der Tag fängt gut an!

Zwischen dem Riemen ( Belt ) und dem Reifen sind 3 mm Platz. Das langt! Wohlgemerkt wir haben den original Riemen mit 38 mm Breite drin gelassen! Eine Schmälerung kam für Mathias nicht in Frage!

Zwischen Reifen ( 230 er Avon ) und Schwinge sind 4 mm Platz! Super!!!! Das will der TÜV und das wollten wir auch!

Sieht doch gut aus, oder? Nebenbei hatte ich auch schon das Seitliche und das kombinierte Rück -, Bremslicht montiert und verkabelt.

Supergeile Optik! Ich muß zugeben, daß ich in den letzten 3 Monaten schon aufgeben und sie zurückbauen wollte, weil es zu aufwändig war. Aber die Mühen haben sich gelohnt! Die erste Wilde mit 15 " Zoll Felge, original Bremssattel, Pulley, Belt und 230 er Reifen. Kleiner geht es nicht!

Alles Milimeterarbeit und alles neu konstruiert!

Und das auch noch TÜV - konform!

Die Wärmeausdehnung wurde selbstverständlich berücksichtigt, damit es nicht zu Klemmern und Verkantungen kommt.

Die Bremsleitung geht auch am Rad vorbei!
Freitag, den 11.09.09
Nachdem ich Mathias angerufen hatte, um ihn mitzuteilen, daß ich fast fertig bin, hab ich die Batterie verkabelt, was sehr schwierig war.

Da man an die Batterie jetzt nicht mehr ohne Probleme ran kommt, braucht man isoliertes Werkzeug. Die Sechskantschrauben könnt ihr vergessen, ihr müßt Inbusschrauben verwenden. Ein Schrumpfschlauch über dem Inbusschlüssel bringt nix, daß mußte ich feststellen. Da man nur durch Bohrungen im Rahmen an die Polschrauben ran kommt und auch in einem ungünstigem Winkel schrauben muß, beschädigt man die Isolierung und es gibt einen Kurzschluß. Deswegen hatte ich vorher das Starterrelais abgeklemmt und mir eine günstigerere 13 mm Bohrung gebohrt. Über den Inbusschlüssel hatte ich einen 8 mm Teflonschlauch ( Hartplastik ) geschoben, so konnte ich ohne Probleme das Kabel an der Polklemme befestigen. Anschießend habe ich das Starterrelais wieder montiert. ACHTUNG!! Ihr dürft auf keinen Fall mit dem Rahmen in Berührung kommen, dies führt zu einem Kurzschluß!! Auch ist es bedenklich durch die engen vorhandenen Bohrungen zu arbeiten, weil, wenn es zu einem Kurzschluß kommt und ihr den Inbusschlüssel nicht mehr aus der Bohrung heraus bekommt, habt ihr ein Lichtbogenschweißgerät!!! Der Inbusschlüssel fängt an zu glühen, verschweißt mit dem Rahmen und die Batterie explodiert. Bei der Explosion spritzt Batteriesäure umher und könnte euch schwer verletzen. Also, überlasst das Anklemmen bitte einem ausgebildetem Elektriker!!!

Die Batterie ist in der Schwinge eingebaut! Achtet auf die Gummiabdeckung der Pole, damit niemand einen Stromschlag bekommt!

Baut einen Spritzwasserschutz!

Nachdem die Batterie angeschlossen und das Rück - , und Bremslicht überprüft war, machte ich mich an die Laservermessung des Riemens. War die Flucht immer noch gleich, nachdem wir die Schwinge gespreizt hatten?


Keine Sorge! Alles im grünen Bereich. Noch ein Hinweis: Sollte nach einem Unfall eine Vermessung der Schwinge erforderlich sein, ist klar, daß der Prüfer die Schwinge als Totalschaden einstuft, weil er mit den falschen Werten arbeitet. Er wird immer die Originalwerte als Grundlage nehmen, deswegen müßt ihr ihn drauf hinweisen, daß die Schwinge geändert wurde!

Fast fertig! Mal sehen was Mathias dazu sagt! Aber erstmal ist Stammtisch in Ahrensburg!
Samstag, den 12.09.09
Der Stammtisch war gut besucht! Aus allen Bundesländern waren Nordwilder da!
Aber heute kommt Mathias um den Umbau abzunehmen! Endspurt ist angesagt!

Mit den Ergebnissen war Mathias zufrieden, also konnten wir den Tank und den Fender aufbauen. Bei der Montage des Fenders, fiel auf, daß das Rad 1,5 cm aus der Mitte verbaut ist. Die Optik mußte angeglichen werden.

Seht ihr, was ich meine!

Mit kleinen Tricks haben wir die Aufnahme verändert, so daß der Fender jetzt anders sitzt!

Jetzt ist die optische Linie wieder gerade! Witzig, wie sich das Auge bescheißen läßt! Trotz alle dem ist das Rad aus der Mitte verbaut. Dies ist ein notwendiges Übel, wenn man den Riemen nicht schmälern will.

Jetzt passt das!

Durch die 15 Zoll Felge ist sie hinten jetzt noch tiefer und wirkt jetzt länger.
Nun wollten wir sie auch hören und versuchten sie anzuschmeißen. Komisch!!! Obwohl eine nagelneue Hawker montiert war, verhielt sie sich, wie eine altersschwache Originalbatterie. Außerdem hatten wir neue Kabel mit 25 er Querschnitt verlegt, wo war das Problem? Schaut beim Video mal auf den Anlasser! Vielleicht fällt euch ja was auf!
Habt ihr den Lichtblitz am Anlasser gesehen? Nun, das Kabel war nicht richtig festgeschraubt, weil wir eine neue Gummikappe drüber ziehen wollten, diese aber noch nicht geliefert wurde. Nachdem wir das Kabel richtig montiert hatten, sprang sie sofort und voller Freude an.
Nachdem sie lief, bauten wir ein provisorisches Blinkergeweih für die TÜV Eintragung ( wird anschließend wieder entfernt ) und die Auspuffanlage an. Übrigens! Mathias hat neue Blinkrelais für LED Blinker, die Leistungswiderstände überflüssig machen!


Probefahrt war angesagt!! Wir mußten den Freilauf des Rades überprüfen.
Ein ganz neues Fahrgefühl, mit 150 er vorne und 230 er hinten!!
Anfängliche Schleifgeräusche konnten schnell ausfindig gemacht werden. Eine der Kabelschellen unter dem Fender, schlief am Rad. Nachdem wir diese entfernt hatten, war alles gut!
Jetzt muß nur noch eine Schelle am Halter montiert werden und dann kann sie zum TÜV.
Die Test´s verliefen befriedigend. Mal sehen was der TÜV sagt!

Der Wildwarrior ist bald wieder on the Road!
