Bernd und Moni´s Reise 4 / 2012

Der 4. und letzte Reisebericht!

Mehr von Moni und Bernd.

England wir Kommen

 

Es ist Donnerstag 0600 Uhr Morgens und das Wetter ist nicht mehr das wie am Tag zuvor. Es schüttet wie aus Eimern aus einen grauen Himmel .Das letzte Irische Breakfast genossen ,die Mopeds startklar gemacht und auch wenn wir nur einen Kilometer zur Fähre zu fahren hatten Regenjacke über und los ging es. Hoffentlich dauert das Boarding nicht so lange denn unterstellen kann man sich am Hafen nicht , Glück gehabt kaum rollen wir auf unserer Spur aus ,öffnet sich auch schon das Tor .Ticket vor gezeigt und ab in die trockene Isle of Inishmore : eine Fähre mit allem was man auf einer 4 Stunden dauernden Überfahrt gebrauchen kann. 2 Mopeden und 2 Personen für 127 € ,da kann man sich nicht beschweren.

Mopeds mit den reichlich vorhandenen gutem Verzurr Material verzurrt und schnell ein gutes Plätzchen gesichert, nen Kaffee gezogen und ne Mütze voll Schlaf nachgeholt. Die Fähre schaukelte zwar gut hin und her, aber je dichter wir nach England kommen um so angenehmer wird es. Was sich aber nicht geändert hat, war das Wetter auch hier in Pembrok, grauer Himmel und Englischer Dauer Niesel Regen.

Unseren treuen Begleiter TomTom, kurz wieder auf Meilen umgestellt und dann rauf auf die Englische Autobahn.

War zwar immer schön 3Spurig und der Verkehr recht flüssig, aber was man nicht findet sind Tankstellen oder Rastplätze, wie wir sie hierzulande vorfinden. Rastplätze gleichen einer Nothaltebucht und um Tanken zu wollen, muss man die Autobahn verlassen oder eine Servicestation anfahren, welche aber auch immer abseits des Highways liegen. Wir bleiben auf der gut Ausgeschilderten M4 und bewundern die Elektronischen Warntafeln die einen über den Verkehrsfluss informieren oder auf Gefahren im Streckenverlauf hinweisen. Je dichter wir nach Bristol und der Bristol Bridge kamen, um so häufiger konnten wir auf den Schildern lesen das Stormy wind on the bridge zu beachten wäre, wir hatten schon gut zu kämpfen mit dem Wind und konnten uns schon so manches mal an die Böen anlehnen ,aber die Brücke war noch nicht zu sehen. Was wir aber sahen war ein sich ändernder Text auf den Hinweistafeln “warnig heavy Storm on the bridge “.Aber so lange uns noch Mopeds auf der anderen Fahrbahnseite entgegen kommen kann es nicht so schlimm sein, dachte ich mir und Moni dachte :“nein nicht noch mal bei Sturm und Regen auf so ner Brücke“. Irgend wann sahen wir dann dieses Teil sich aus dem Regen erheben imposantes Bauwerk und wie alle anderen großen Brücken die wir nutzen mussten, hatte diese auch keinen seitlichen Windschutz und so verringerten wir unsere Geschwindigkeit und nutzten die gesamte Breite der Fahrspur. Ich weiß nicht ob das so auch hier in Deutschland passieren könnte ,ein Van schob sich auf der mittleren Fahrspur neben mich und blieb auf meiner Höhe und gab mir Windschutz… geil dachte ich mir, Moni passierte dasselbe mit einem LKW der sich neben sie setzte und über die Brücke geleitete ,war schon richtig Respekt einflößend, und zwischendurch hatten wir das Gefühl zu fliegen, aber wir sind dann doch gut rübergekommen ,dank der beiden Autofahrer, die bewusst so gehandelt haben. Am Fuße der Brücke hoben wir den linken Daumen zum Dank und die beiden Helfer verschwanden im Verkehr.

Kurz hinter Bristol verlassen wir die M4 und folgten der A46 nach Bath von hier waren es nun noch wenige Kilometer zum Melon Cottage in Charlton . Einem Cottage aus dem 15.Jahrhundert , herrlich gelegen liebevoll restauriert und ausgestattet. Geführt von einem unwahrscheinlich herzlichen und für die reisenden stets helfenden Informationen gebenden Lehrerehepaar , aber im nirgendwo von Somerset. So 

standen wir dann durchnässt vom Englischen Regen vor der alten Holztür und man gewährte uns Einlass . Moni konnte sich in der Küche ihrer nassen Klamotten entledigen, während ich die Garage des Hausherrn besetzte, so dass die beiden Mopeden für die nächsten Tage ein Dach übern Kopf hatten. Während Mo sich unter der Dusche aufwärmte entlud ich die Mopeds und übergab Virginia und Hugh meine angefeuchteten Sachen zum trocknen . Nach dem wir alles verstaut hatten und uns Landfein gemacht hatten stellten wir uns den Fragen der beiden und erfuhren so das noch andere Deutsche hier ein Zimmer hatten und was noch wichtiger war, das die BBC Portugal gegen Deutschland überträgt sehr schön. Virginia berichtete uns das die Brücke in Bristol wegen orkanartigen Böen mit mehr als 65 mph am Abend gesperrt worden ist.

Die Wetterprognose der beiden waren für die kommenden Tage nicht gerade berauschend und so boten sie uns an, uns mit ihrem Pkw am nächsten morgen nach Bath zu fahren, auch nicht schlecht. Da es in diesem Ort weder Pub, noch sonst irgend etwas gab, wo man was Essen konnte und wir mal wieder keine Essenspause gemacht hatten, weil wir ja im Regen gefahren sind und nur noch ankommen wollten, bekamen wir von der Hausherrin eine kräftige Tomatensuppe und Brot gegen den kleinen Hunger. So ließen wir dann, bei Englischem Cheddar Käse einer halben Rolle Kekse(als Notproviant immer dabei) und ner heißen Tomatensuppe und einen interessanten Gruppenspiel den Abend ausklingen und waren gespannt auf das englische Frühstück am nächsten Morgen um 09.00 Uhr.

Freitag 10.06 Regen und windig.

Ein Engländer sagte in Schottland zu uns:” when you build a house you must take porridge for the wall” also begnügte ich mich mit Speck, Eiern, Tomaten und Pilzen keine baked Beans, kein white oder black Pudding und was man noch so alles bekommen kann…..ganz im Ernst nach fast 4 Wochen braucht man auch kein Bacon and Eggs mehr :o)

Da das Wetter nicht zum Biken einlud und wir uns beim Frühstück Zeit lassen konnten, erfuhren wir von Hugh das sich das Unwetter über Nacht über Sommerset entladen hatte, umgestürzte Bäume, überflutete Straßen mit zahlreichen Unfällen auf der M4, gut das wir am vor Abend rechtzeitig im B&B waren.

Beim Frühstück lernten wir dann auch die anderen Deutschen kennen ,ein Lehrer aus Berlin, der seinen Sohn im hiesigen Internat besuchte. Da die beiden heute ebenso nach Bath zum shoppen wollten, nahmen sie uns mit und wir konnten in Ruhe bummeln und die alten römischen Bäder, sowie die Abbey bestaunen. Nebenbei füllten wir unsere Verpflegungs Vorräte auf, so das wir uns im B&B Abends selbst versorgen konnten. Am späten Nachmittag erfuhren wir dann den neusten Wetterbericht der für die nächsten beiden Tage eine deutliche Wetterbesserung versprach. Wir beschlossen daher am nächsten Morgen in die Tiefen von Avalon und auf den Spuren von König Arthus abzutauchen und uns Glastonbury anzuschauen. Glastonbury ist so etwas wie das englische Jerusalem, eine Pilgerstätte für mancherlei Volk, egal welcher Glaubensrichtung. Mit Abbey, Heiliger Quelle und das Mystische Tor der Veränderung :o)

Samstag 11.06 es ist trocken und die Sonne lässt sich blicken . Also schnell die Motorräder aus der Garage und über die Hügel von Sommerset in Richtung Glastonbury. Schon von weiten kann man den 158m hohen Hügel und das darauf stehende Glastonbury Tor sehen wie es sich aus dem Dunst erhebt. Allein dieses Bild 

verursacht Gänsehaut und ist unvergesslich, zumindest für Moni. Wir parkten unsere Motorräder auf einen Parkplatz am Rande der Glastonbury Abbey, only for Motorcycles und kostenlos wie sich herausstellte, nutzt man allerdings einen Pkw Parkplatz kannst du richtig abdrücken und das im Voraus. Überschreitet man die Parkzeit und löst nicht nach zahlt man bis zu 70 GBP und riskiert ne Kralle.

Ich besorgte uns was zum Trinken und Moni machte sich Landfein um in die Mystik von Avalon einzutauchen ,während ich die Sonne auf dem Parkplatz genoss.

 

Tja …da Bernd beschlossen hatte auf den Parkplatz zu warten und sich mit den Parkbankbewohner die Zeit zu vertreiben, begab ich mich allein in die Ruinen der Glastonbury Abbey, der ältesten Kirche Englands. Ich betrete den Park und bin erstaunt, eine angenehme Stille umfängt mich, die Sonne scheint und vor mir erheben sich die beeindruckenden Ruinen, zwischen den Mauern kann ich die die Spitze des Tores auf dem Berg sehen. Ich genieße die besondere Atmosphäre und betrete die noch sehr gut erhaltene Marienkapelle, Treppen führen nach unten wo die heilige Quelle der Abbey und der Marienaltar stehen soll. Die Quelle ist leider hinter einen Gitter verborgen so das man nicht heran kann, schade! Um den Marienaltar saß eine Gruppe von Frauen und Blumen und Edelsteine schmückten den Altar, es wurde leise gemurmelt und ich verhielt mich leise… für eine Ruine fand ich das sehr ungewöhnlich und setzte mich leise dazu, mit einem zustimmenden Nicken wurde ich begrüßt. Leise Gesänge, meditative Stimmung, Gebete und Segnung der mitgebrachten Steine, ich fands Spannend. Nach dem Auflösen wurde ich gefragt woher ich komme, immerhin war ich ja in Stiefeln und Motorradklamotten, ungewöhnliches Outfit für ne Besichtigung der Abbey. Die Frauen zerstreuten sich und ich stellte erstaunt fest das es gar keine richtige Gruppe war, die meisten kannten sich nicht. So machte ich mich weiter auf den Weg durch die Äpfelgärten der Abbey, inzwischen waren ein paar mehr Menschen da, aber der Zauber der Stimmung war unverändert. Ich hielt inne am Grab von König Arthus und Gwenivere, wanderte durch Klosterküche, besichtigte den High Altar und kam später zu dem heiligen Dornenbusch, der angeblich hier wächst seit Jesus in Kindertagen hier einen Stock in den Boden steckte. Ich hätte noch länger bleiben können aber Bernie wartete ja auf dem Parkplatz und ich freute mich auch schon auf das nächste Highlight, Challice Well die heilige Quelle und das Tor von Avalon. Zurück auf dem Parkplatz, beschlossen wir die Motorräder hier stehen zulassen und mit dem Bus zum Tor zu fahren. Bernie hatte viele nette Gespräche geführt und von einer alten Lady die auch auf den Bus wartete, erfahren das heute ein besonderer Tag ist , es gab ein Treffen von Druiden an diesem Wochenende und wir wurden eingeladen um 16.00 Uhr an einer Druidenzeremonie auf dem Berg am Fuße des Tores teilzunehmen. Ich war begeistert, Bernd eher nicht, aber wir wollten ja sowieso auf den Berg. Da es immer heißer wurde und wir nur ungern in voller Motorradmontur auf den Berg steigen wollten, fragten wir uns durch ob wir unsere Sachen irgendwo lassen konnten, man schlug uns vor in der Town Hall zu fragen, da sollten so was wie Schließfächer sein, hatte ich zumindest verstanden. War aber nicht so, als wir dort danach fragten wurden wir verständnislos angeschaut, aber hilfsbereit wie immer bot man uns an, unsere Jacken und Helme in der Putzkammer zu verstauen, aufgrund des Druidentreffens und nachfolgender Veranstaltungen wäre auch später immer jemand da, wir bräuchten dann nur zu klingeln…das Angebot nahmen wir gerne an.

Der Bus wartete schon auf uns und so machten wir uns auf den Weg. Bei der Chalice Well der heiligen Quelle, 

stiegen wir aus… um zu erfahren das der dazugehörige Garten heute Aufgrund der Druidengeschichte geschlossen ist. Menno… aber andere Besucher erzählten uns das in der Strasse hinter dem Garten die Quelle auch entspringt und man dort das Wasser trinken und abfüllen kann, also folgten wir ihnen. Das wollte ich mir doch nicht entgehen lassen, endlich kam ich zu meinem heiligen Wasser, trank und freute mich und füllte gleich noch eine Flasche für unterwegs ab. Dann ging es zum Berg, die alte Lady am Bus sagte uns der Aufstieg dauert ca. 15 min. püüüüüh wir brauchten mindestens ne halbe Stunde, die Klamotten und die Hitze erleichterten es nicht gerade und wir waren froh als wir oben waren. Die Aussicht war Atemberaubend und allein dafür hat es sich schon gelohnt, in alle 4 Himmelsrichtungen ein herrlicher Blick. Wir genossen das und die Kühle die hier oben herrschte und ruhten uns erstmal aus.

Auch hier war eine mystische Energie und Stimmung zu spüren, man kann es nicht beschreiben, aber das hier vielleicht mal das heilige Avalon war, erscheint einem auf einmal gar nicht mehr so unwirklich.

Später dann versammelten sich immer mehr Menschen auf dem Berg, viele in Mittelalterlichen Gewändern, mit Wanderstäben und Zeremoniegewändern.

Trommeln wurden geschlagen, Menschen mit Gesang begrüßt. Rituell wurde mit Begrüßung zweier Druiden die Ihre Stäbe kreuzten das Tor durchschritten um sich dann in den Kreis zu begeben. Ich hatte schon vorher gefragt ob man an der Zeremonie teilnehmen durfte, man durfte und so tat ich es Ihnen nach. Bernd nicht .. *grins* der filmte, genoss die Sonne und schaute sich das Spektakel außerhalb des Kreises an.

Es folgte eine ca. stündliche Zeremonie, ich habe dabei die Zeit vergessen, wer mehr darüber wissen möchte darf mich gerne fragen. Auf jedenfalls war es unglaublich! Dies war keine Touristenattraktion, sondern eine echte Zeremonie der Druiden zur Sommersonnenwende. Nach dem Ende der Zeremonie unterhielten wir uns noch mit den Teilnehmern dann machten wir uns langsam auf den Weg hinunter. Nochmal Wasser an der heiligen Quelle nachgetankt und zu Fuß zurück in die Stadt gemacht…der letzte Bus war bereits weg. Wir holten unsere Klamotten aus der Town Hall und bekamen noch einen Tipp wo wir lecker Essen konnten. Hier belustigten wir den Koch, denn Bernd bestellte zu seinem Steak Reis ! Den entdeckte er zum ersten Mal nach fast 4 Wochen auf der Speisekarte und ich freute mich über die Gemüsebeilage, das ich noch vor meinen Beef in Red Wine verdrückte, Gemüse …hach wie schön :o) Glücklich, beschwingt, satt und zufrieden machten wir uns auf den Heimweg in unser B&B und nun übergebe ich wieder an Bernd.

Sonntag und es ist trocken ideal für einen Kurz Trip nach Wells. Eine schöne alte Stadt mit einem interessanten alten Stadtkern rund um die alte Kathedrale. Ein bißchen Relaxen, Kaffee trinken und Leute beobachten, auch das ist mal schön. Den Nachmittag verbringen wir dann damit unsere Sachen zusammen zupacken. Wir haben uns auf Grund der katastrophalen Wettervorhersagen dazu entschlossen, am Montag in Richtung Harwich zu fahren, um zum einen stresslos zur Fähre zu kommen und zum anderen können wir so Stonehenge und Avebury auf dem Weg mitnehmen.

Es ist Montag und es regnet....wie versprochen aber es nütz nix und zum ersten Mal schlüpfen wir beim losfahren schon in unsere Regenjacken. So verlassen wir dieses ehrwürdige Cottage im nirgendwo und machen uns auf in das 50 km entfernte Stonehenge . Je dichter wir unserem Ziel kamen um so mehr regnete es. Trotz des Wetters war der Steinkreis umringt von Schaulustigen . Da man nicht mehr ins Innere 

des Steinkreises kann, es sei denn man hat sich Monate vorher angemeldet, betrachteten wir von außen die Steine und machten ein paar Fotos .Reingehen wollten wir bei dem stärker werdenden Regen nun doch nicht. Nun noch schnell in die Regenhose geschlüpft und weiter geht's in Richtung Avebury ,aber bei diesem Englischen Sauwetter beschlossen wir diesen links liegen zulassen und weiter in Richtung Harwich zu Fahren. Anstatt einen Blick auf die Landkarte zu werfen und TomTom gleich mit der Harwich Rute zu füttern und somit dann die in der Nähe verlaufende Autobahn zu nutzen lasse ich die alte Route im Navi und so fahren wir mehr schlecht als recht in Richtung Marlborough. In Upavon suchten wir an einer Mauer für eine Weile Schutz vor Regen und Wind,

Meine Feuerzeuge alle nass und Moni auch schonend am frieren, aber auch hier wieder ein freundlicher Bauarbeiter der uns mit „seinem „ heißem Tee mit Milch versorgte und der auch noch einen Zigaretten Anzünder im Auto hatte .Der Tee war heiß und süß und die Zigarette brannte und während wir uns am Tee erwärmten fütterte ich TomTom mit der Harwich Route . Upavon nach Harwich 283 Km sagte das Navi und los ging es. Kaum hatten wir jedoch das Dorf verlassen wurde der Regen wieder dichter und die Straße wurde zur Baustelle, kein Belag, nur Splitt, kaum Sicht und alle Nase lang die Hinweisschilder mit dem eigenartigen Namen Floot, könnte Flut bedeuten dachte ich mir, ne ne das bedeutet Überschwemmung .Gut das wir kaum Verkehr hatten auf dieser Straße und wir den ,kleineren Überschwemmungen ausweichen konnten aber da die irgendwie keine Kanalisation hatten bedeckten die Wasserflächen nun auch schon mal die gesamte Straßen breite. War kein schönes Fahren aber da mussten wir nun durch.

Irgendwann erreichten wir angefeuchtet Hungerford ,wechselten unsere Handschuhe ,tankten und wärmten uns bei einem Kaffee und eine Zigarette auf .Da es Mittag war und Moni langsam anfing, nasse Füsse zu bekommen, beschlossen wir beim nächsten halt uns nach einen B&B umzuschauen. Rauf auf die M4 und ab in Richtung London die um diese Uhrzeit zügig zu befahren war. Der Regen lies nach und wir kamen richtig gut voran, es war noch früh am Nachmittag und wir spulten einen Kilometer nach dem anderen ab, Moni immer schön im Rückspiegel alles gut. Vor London rauf auf die M25 und weiter gehts in Richtung Fährhafen der Verkehr fließt und wir schwimmen mit. Ein Blick auf den Tageskilometerstand sagte mir das es für Monis Lady Zeit wird zum tanken. In South Mimms finden wir eine Tankstelle mit ganztägig geöffneter Raststätte.

Kaum stehe ich neben der Tanksäule, steht Mo wie so oft vorher neben mir, nur irgendetwas war anders ,Gesicht blass, Lippen schmal und am zittern. Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, meine Schuhe sind voll Wasser und ich muss mal ,wo ist hier denn ein B&B??????? Also nix mit Tanken und erst mal Schadens Begrenzung, ihre Schuhe waren echt Wasserdicht ,was drinnen war kam nicht mehr raus und Moni war nass bis auf die Haut und das schon seit geraumer Zeit. Gut das wir Klamotten zum Wechseln hatten und Sie sich auf der Damentoilette umziehen konnte, mit den nassen Schuhen in der Hand und Barfuß kam sie zurück. Ein Heißer Kaffe und ne Heiße Suppe halfen sie aufzutauen. Jetzt galt es nur noch ein B&B zu finden aber hier in der Nähe war nix und wir bezogen das schlechteste und teuerste B&B unserer Reise. Unsere Mopeden stellten wir vor dem Eingang und sämtliche Tageszeitungen der Rezeption stopften wir in unsere nassen Schuhe und Handschuhe gut das das Zimmer eine Heizung und einen Handtuch wärmer hatte alles auf volle Pulle und die Klamotten zum Trocknen davor gebaumelt, geht doch. So nun noch was warmes für 

den kleinen Hunger und dann ,ach ja das BBC übertrug Frankreich:England absolut geile Berichterstattung, da können sich unsere Sendeanstalten noch eine gewaltige Scheibe von abschneiden.

Es ist Dienstag der 13.06 und es regnet nicht. Von unseren Melonern wussten wir das die morgendliche Rushhour gegen 10.00Uhr abflauen würde .So Frühstückten wir in aller Ruhe, tankten und verliessen das Days Inn gegen 11.00Uhr in Richtung Fähre. Die letzten 130Km im Linksverkehr bewältigten wir ohne Hast und bei wenig Verkehr und ohne Regen

Gegen13.00 Uhr erreichten wir Harwich und folgen der Ausschilderung in Richtung Hafen. Gleich nach Verlassen der A120 liegt auf der rechten Seite ein großer Supermarkt in dem man erstens seine letzten GBP gegen Speis und Trank für die Überfahrt ein tauschen oder in der Cafeteria des selbigen die Zeit bis zum Bording bei frischen Kaffee verbringen kann. Von hier zum Terminal keine 2min und im Hafen kannst du dir nur Münzkaffe ziehen und nix zu essen. Wir tanken noch einmal und stellen unsere Mopets gegen 15.00 vor dem DFDS Terminal ab .Wir waren deutlich zu früh.

 

Langsam aber stetig füllten sich die Wartespuren mit Wohmos und Bikern aus Schweden, Norwegen, Deutschland England und Schweizern. Die Schweizer kamen von der TT auf der Isle of Man und wollten nach Altona um mit dem Autoreisezug in die Heimat zu fahren, auch ne Möglichkeit. Um half past three öffneten sich die Tore und das Boarding auf die Dana Sirena konnte beginnen. Tickets vorgezeigt, Bordkarten für die Mopeds und für unsere Kabinen bekommen und dann nix wie rauf auf die Frachtfähre aber nix ,kurz hinterm Terminal ein neuer Stopp und warten. Gut das es nicht regnet, denn keine Unterstellmöglichkeit, nach 20min des Wartens werden die Pylonen entfernt und wir werden durch gewunken. Wir folgen der Spur und schlängeln uns über serpentinartige Rampen in die Fähre. Der Einweiser weist uns unsere Stellfläche quer zur Fahrtrichtung zu und den Rest müssen wir aus Versicherungstechnischen Gründen selber machen. Verzurr Material ist in ausreichender Anzahl vorhanden und jeder hilft beim Nachbarn mit, weil es eng ist. Nun noch die wichtigsten Sachen geschnappt und dann mit dem Fahrstuhl zwei Etagen nach oben und wir stehen fast vor unserer Kabine. Kurze Wege für morgen das erleichtert vieles. Raus aus die Mopedklamotten, Duschen und dann das Schiff erkunden und das Auslaufen verfolgen. Diese Frachtfähre ist nicht so groß wie die von Holland aus ,bietet aber den gleichen Komfort und fährt unter Dänischer Flagge ,darum gleich die Uhren wieder auf die normale Zeit stellen.

Wer meint das er sich auf der Fähre mit günstigen Alkohol eindecken kann der irrt.

Was man allerdings als Raucher machen sollte ist ,wenn man nach England fährt sich auf dem Schiff mit dem größtmöglichen Vorrat seiner Marke eindecken, denn in GB ist das Rauchen sündhaft Teuer. So nun noch eine Kleinigkeit gegessen, beim nächsten mal auf dieser Route buche ich gleich das Büfett ,richtig schön nordisch mit Fisch und allen drum und dran, jetzt noch ein zwei Bierchen verhaften und dann nach einen schönen Sonnenuntergang genießen und ab in die Kojen.

Mittwoch der 14.06 irgendwo auf der Nordsee die Nacht war ruhig und die Sonne zeigt sich am Horizont, Moni schläft noch und ich sitze mit nem selbstgekochten Heißen Kaffe an Deck und genieße den Augenblick. Schade das der Becher zu klein ist und wir keine Thermoskanne mitgenommen haben. Irgendwann war ich dann wohl doch zu laut und Mo kommt auch an Deck. Gegen 08.00Uhr öffnen sich die Tore zum 

Frühstück Büfett ,hier gilt wer zuerst kommt, bekommt die besten Plätze (am Fenster).Platz Reserviert und ab ans gute Dänische Büfett, schön gemütlich gefrühstückt und ein zwei Brötchen für unterwegs geschmiert. Wir gehen mit nem Kaffee ans Deck und geniessen die Seeluft denn gegen 13.00 sollen wir in Esbjerg einlaufen. Der Hafen schält sich langsam aus den Dunst und wir steigen in unsere Klamotten. Kaum sind wir angetüdelt kommt auch schon der Aufruf, das wir zu den Fahrzeugen können. Da wir eingeparkt sind, haben wir Zeit zum losmachen und können uns gemütlich vorbereiten. Beim Rangieren helfen wir uns gegenseitig so dass wir alle in Fahrtrichtung stehen und eigentlich gleich rausfahren können. Die erste Fahrzeugspur wird frei und die Mopeds werden raus gewunken. Moni rollt los, ich lege den Gang ein und rolle hinterher ....doch was ist das??? Der Motor dreht und nix passiert.. hä Kuplungszug gerissen? Nö alles gut ,was den? Seitenständer raus Moped abstellen und nachgeschaut , mittlerweile haben sich einige Mopeds an mir vorbeigeschlängelt und ich begutachte das Hinterrad und was liegt da? Genau mein Belt hatte nach geschätzten 100.000 Km den Geist aufgegeben, schön sauber angekerbt und dann gerissen, mist. Ich hebe den Belt hoch und zeige ihn den beiden hinter mir wartenden Bikern und schüttelte den Kopf, ich rollerte zur Seite und die beiden fuhren nun auch los. Langsam leerte sich das Fährdeck und zwei nette Dänische Decksleute schoben mich zur Rampe, so das ich rollend die Fähre verlassen konnte.

Unten angekommen sah ich Mo an der Rampe warten, die anderen Moped Fahrer hatten ihr schon gesagt das etwas nicht stimmte und so fuhr auch sie zur Seite und wartete auf mich. Was nun? Okay erst mal den Arbeitsbereich an der Rampe geräumt dann bei einer Ziggarette überlegt was zu tun war. Ersatz Belt hatte ich mit, aufbocken hier keine Chance. Gegen über sahen wir ein Falk Service, den Dänischen ADAC.

Ok, wo wir doch ADAC plus Mitglied sind, dann nutzen wir das doch denn mal.

Handy an und den ADAC ans Rohr geholt. Nachdem die Dame aus München begriffen hatte was ich wollte sagte sie uns das ein Fahrzeug des ADAC aus Flensburg mich abholen würde. Okei dachte ich mir dann eben so. So stiefelte ich also los zum Zollterminal und besprach den weiteren Ablauf. Wir konnten dort bleiben, der ADAC kann durch die LKW Schleuse an die Rampe, also alles gut. Mittlerweile hat sich auch der Flensburger Abholdienst gemeldet und uns mitgeteilt, dass er Unterwegs zu uns ist. Moni die bei den Mopeds geblieben ist hatte inzwischen Kontakt mit einen Hafenarbeiter aufgenommen.

Als sie ihm unser Problem schilderte, bot er an das wir entweder das Moped bei seinem Sohn Reparieren könnten ,dieser hat eine Motorradwerkstatt in Esbjerg oder hier auf dem Hafengelände in einem Reparaturbetrieb für Hafenfahrzeuge wenn wir denn einen Ersatzriemen hätten. Den hatte ich, aber da der ADAC schon unterwegs war lehnten wir dieses Angebot schweren Herzens ab. Schade. So Bewirtete er uns mit ner Kanne Kaffee und wir schnackten ein aus .Ups mein Handy klingelt ,der Abschlepper ist gleich da. Ich also los zur LKw Schleuse und ihn Reinlotsen, nicht das er sich durch die wartenden Roller, Mopeds und Wohmos schlängeln muß, denn es war mittlerweile 1600 Uhr und das Boarding sollte beginnen. So…. die Dicke auf die Ladefläche gezogen und Verzurrt .Moni hats bequem und fährt als Beifahrer mit und ich schnapp mir ihre Lady und Fahre hinterher. Während wir uns von der Hafencrew verabschieden Rollen die ersten Mopeds auf die Fähre und wir in Richtung Flensburg. Gut das wir in England noch mal getankt hatten ,so machen wir 

unterwegs nur ne kleine Raucherpause und fahren dann durch zur nächsten Yamaha Werkstatt nach Handewitt bei Flensburg .

Da die Beschaffung der Ersatzteile lange dauern würde und die Werkstatt schon geschlossen war, bringt uns der ADAC nun auch noch bis zum Campingplatz dem Ziel und Endpunkt unserer 4 Wöchigen Motorradtour. Nach 4650 Kilometern laden wir die Dicke ab. Pünktlich um noch das Deutschlandspiel in der Scheune zu geniessen und den Abend mit Blick auf das Baltische Meer.

Nachdem sich Bernd und Moni eine Woche lang ausgeruht hatten, kamen die Mopeds zu uns in die Werkstatt.

Die fast 5000 Km an salziger Atlantikluft hatten ihre Spuren deutlich hinterlassen. Nicht der gerissene Antriebsriemen, sonden der Allgemeinzustand war besorgniserregend.

Überall Rost und blühendes Aluminium, was Bernd noch ne Menge Arbeit bescheren sollte.

Der Riemen war nicht auf Grund von Überbelastung gerissen, sondern, weil sich Unmengen an Schottersteinen unter dem vorderen Covers des Pulleys angesammelt hatte. Beim rückwärts schieben aus der Parkposition auf dem Schiff hatten sich diese gelöst und beim Anfahren zwischen Pulley und Riemen gesetz. Nachdem der Riemen erstmal beschädigt war, riß er sofort.

 

Wo wir schon mal dabei war, beseitigten wir auch gleich kleinere Maleschen die auf der Fahrt passierten und machten dringende Wartungsarbeiten. So bekam Bernd´s Dicke gleich neue Trittbretter, neue Krümmer, Reifen etc. und Moni´s Virago progressive Federn.