Bernd und Moni´s Reise 3 / 2012

Tach auch.
Nach unserem herrlichen Strandtag, geht’s nun weiter, wieder einmal haben wir flexibel die Route umgeplant , in diesem Fall ein wenig begradigt und folgen nun der N59 in Richtung
Süden.
Wer allerdings glaubt diese Nationalstrasse mit unseren Strassen zu vergleichen, der irrt hier gewaltig . Straßenschilder mit erlaubten 100 Km/h, erlauben dir zwar diese zu fahren, aber wir
kommen wenn die Strecke es zulässt manchmal nur auf 60 bis /70 Km/h , Bodenwellen mit dem Lack der letzten Ölwanne oder in Fahrtrichtung verlaufene Spurrillen, sorgen für ein gedrosseltes
Reisetempo und sehen möchte man ja auch etwas und so setzen wir wenn möglich den Blinker nach links und wechseln dann wenn vorhanden auf die Ausweichspur, der nachfolgende Verkehr freut sich das
die German - Touris Platz machen und bedanken sich mit der Warnblinkanlage.

Eine “N” Strasse hat den Charakter unserer Bundesstrassen eine “R” Strasse den einer Landstrasse in unseren Breiten, nur mit einer noch geringeren Höchstgeschwindigkeit, aber mit Aus und Eindrücken hinter jeder Kurve und Bodenwellen sowie mit Schafen oder Kühen an den Seiten , eine “L“Strasse ist häufig ein Singltrack und erfordert viel Zeit. Merke: je mehr Zahlen hinterm Buchstaben desto langsamer kommt man voran, diese Info einfach nur mal so :o) Wir folgen der N59 durchs Country Mayo .Vorbei an den Straßenrändern säumenden ,blühenden Rhododendren und Ginster Büschen bis hinunter nach Mallaranny einem Kleinen Ort an der Bucht von Clew. Dieser Ort ist gleichzeitig der Zugang zu den Achill Island, mit dem an der Küste verlaufenden Atlantik Coast Drive . Hier sehen wir allerdings auch wie unterschiedlich das Wetter sein kann .Die Achil Ilands, eingehüllt in Regen und Nebel und wir noch im trockenen, laden uns heute nicht zu einem Besuch ein, so das wir uns nach einer Tankpause weiter durch die Partry Mauntains und dem Conemara Nationalpark in Richtung Galway bewegen.

Hinter Galway verlassen wir die N59 in Richtung unseres nächsten Big Point den Cliffs of Moher und werden auf der suche nach einem B&B in Kinvara fündig wieder eine kleines Dorf am Meer und
reichlich Auswahl an B&B‘s. Die Lady schloß uns ziemlich schnell ins Herz, und schüttete dieses auch reichlich bei uns aus.
In Kinvara bemerken wir auch zum ersten mal etwas von der Touristischen Seite Irlands, alles teurer als zuvor und das wo Kinvara noch nicht mal viel Flair hat.
Nach einem guten Abendessen, Beefsteak vom Feinsten, wenn schon teuer dann wenigstens was richtig Gutes, begeben wir uns bei noch trockenem Wetter ins Bett und freuen uns auf den nächsten
Tag.
Es ist Donnerstag der 31.5 und es regnet und regnet .Wir verlassen das B&B nach einem guten Frühstück und einem schrecklichen mit Vanillezucker versautem/süßem Kaffe, sowie ner herzigen
Umarmung und guten Reisewünschen der Hauslady, in Richtung Black Head, ohne jedoch unser Regenzeug anziehen zu müssen. Das Wetter ändert sich, der Regen wird mehr und die Sicht wird immer
schlechter, so lassen wir den Black Head rechts liegen und folgen den Kurven und Serpentinen der N67 hinauf zu den Cliffs of Moher. Sichtbedingungen plötzlich unter 10m und nur eine weiße
Mittellinie zum orientieren, Moni s Licht folgt mir kaum sehbar im Rückspiegel und wir finden die Zufahrt zu den Cliffs, aber ob die nun rechts oder links von uns sind …keine Ahnung… Null Sicht
und eine Luftfeuchtigkeit von 100% laden nicht dazu ein hier lange zu verweilen. Kurz ein paar Bilder von dem Nichts gemacht, eine geraucht und Moni sacht : “bring uns bloß raus hier“, und so
verlassen wir die Cliffs in Richtung Killrusch . Schade…. denn hier lagen einige Punkte wo wir die Füße in den Atlantik stecken wollten und auf die wir uns gefreut hatten.


Je weiter wir uns auf der N67 von der Küste entfernen um so besser wird das Wetter und wir kommen gut voran. Wir entschließen uns, nachdem wir für 8 € den Shannon bei Tarbert mit einer Fähre überquert haben, Verbindung mit unserem B&B in Kennmare aufzunehmen. Ein netter Tankwart stellte die Verbindung zu unserem nächsten fest gebuchtem B&B in Kenmare her und wir fragten ob wir heute schon kommen könnten. Wir konnten und so mußten wir zwar mit feuchtem Klamotten weiterfahren, gewannen wir einen weiteren Tag .Gegen 16.30 Uhr erreichten wir das auf einer Anhöhe gelegene Ard Na Mara B&B. Unser nach hinten raus gehendes Zimmer erlaubt uns einen Ausblick auf die örtliche Viehzucht, den Höhenzügen des Ring of Kerry und auf Mollys Gap. Wenn wir uns auf die neben dem Eingang stehende Bank setzen um eine zu Rauchen oder einen Kaffee zu trinken Schauen wir auf die Bucht von Kenmare und auf die Höhenzüge des Ring of Bera , herrlich Ruhig hier, doch nur 5 min. Fußweg zum nächsten Pub. Wir freuen uns wieder eine feste Unterkunft zu haben, die ewige Packerei nervt uns langsam :o).

Es ist Freitag und die Sonne scheint der Himmel ist bedeckt es verspricht ein schöner Tag zum Cruisen zu werden. Nach einem wie immer ausgiebigen Frühstück begeben wir uns auf den Ring of Kerry
und befahren ihn im Uhrzeigersinn .
Es ist noch früh und die Wohnmobilisten haben ihre Parkplätze noch nicht verlassen und Busse und Pkw kommen uns nur selten, wenn denn aber immer so als 10ner Pack entgegen. Schon eigenartig
!
Was ist so besonderes am Ring Of Kerry ? Ist es die N70 die zum Teil in einem erbärmlichen Zustand ist , hat natürlich den Vorteil das man mehr sieht von den üppigen Rhododendren Alleen
zwischen Kennmare und Tahilla oder ist es das sich ständig veränderne Sichtfeld auf die kargen Berghänge oder die üppiggrünen Bucht ufern. Hier wird sich jeder seine eigene Meinung
bilden müssen.
Je weiter wir dem Ring folgen um so öfter entlockt er uns ein wow. In Sneem einem kleinen Örtchen machen wir eine Pause, hier könnte man wie in Blackwater Bridge zuvor die N70 verlassen und
ins innere der Kerry Halbinsel fahren. Eigentlich hätten wir uns die Pause in Sneem sparen können ,einige Kilometer hinter Sneem treffen wir auf den Grund des Päckchenweise auftretenden
Gegenverkehrs.
Eine Wanderbaustelle der besonderen Art . Gut das wir vorne stehen und uns dieses Schauspiel ansehen können. Männer mit Roten Schildern(Stop) und einem Handy in der Hand sperren die Strasse
und schützen ihre Kollegen beim erneuern des Straßenbelages. Nix Geht mehr ,bis von vorne der Gegenverkehr mit einem Follow Me Fahrzeug durch die Baustelle geleitet wird. Na nun sind wir aber
gespannt bis wir dran kommen. Das Follow Me setzt sich vor unsere Fahrzeugkolonne und geleitet uns vorbei an in der Baustelle stehenden Lkw beladen mit Teer. Hier wird aber richtig geklotzt,
nicht schlecht und nach 2km entlässt uns die Baustelle wieder auf die N70.





In Castlecove biegen wir zum gut ausgeschilderten und auf einem Single- trak zu erreichenden 2000 Jahre altem Staigue Steinford ab ,ein traumhafter Ausblick auf das Meer und die Küste. Beim
anplünnern auf dem abschüssigen Parkplatz war es wohl das Gewicht von Monis Jacke das dazu führte das sich Ihre Lady selbstständig machte und über den einklappenden Seitenständer bergab zur
Seite rutschte. Ging aber bis auf einen verbogenen Linken Spiegel und Blinker alles gut. Nach dem Schreck verlassen wir das alte Gemäuer in Richtung des Comakesta Passes,
hinter jeder Kurve ändert sich das Panorama man kann es nicht beschreiben einfach nur “ DAS IST IRLAND”.
Gleichzeitig ist dieser Pass auch eine art Wetterscheide und da sich nun eine Regen und Nebelwand von der anderen Seite des Ring of Kerry langsam auf uns und unseren weiteren Fahrweg
zubewegt Beschließen wir nicht von Waterville aus ins Landesinnere zu verschwinden, sondern kehrt zu machen und auf der Sonnenseite zu bleiben, einmal mit null Sicht fahren zu
müssen reichte uns !. So Genießen wir den noch unseren Kaffee und die warmen Scones mit blick aufs Meer und machen uns auf den Genussreichen Heimweg. Ausklingen lassen wir diesen
schönen Tag bei Life Mugge ein paar Paddys und einigen guten Pints of Guiness.
Es ist Samstag und die Regenwolken hängen tief keine Chance zum Biken stattdessen ausschlafen und Bummeln. Ach ja ..das heute in Killarney
stattfindende Harley Weekend ging im Regen unter, unsere Idee mit dem Bus nach Killarney zu fahren, leider auch. Kein Bus am Wochenende !

Sonntag morgen immer noch Regen vom feinsten ,also nix Moped fahren mist ,dafür am Abend nette Gespräche mit Paddy(Wiskey) und Murphy(Bier) gehabt, echt nette
Gesprächspartner und mal wieder Livemusik in unseren Stamm-Pub.
Montag und wieder ein Bankhollyday in Irland, ach ja die Sonne scheint und wir machen uns auf zum Mollys Gap und dem Ladys View ,da wir früh dran sind haben wir die Straße und den
Ausblick auf den Ring of Beara und das innere des Ring of Kerry fast für uns alleine . Die Gegend einfach nur Mystisch schön und wir Beschließen uns mal die reste des Harley Weekends
anzuschauen. Nix los nur noch wenige Biker trotzdem werden wir, wie so oft, aufgrund unserer Kennzeichen angesprochen.
Nicht in Irisch sondern in gutem Deutsch ,wieder ein Auswanderer aus Cuxhaven .
Wir satteln die Bikes und Genießen noch mal jede Kurve bis nach Kenmare und verschwinden nach einem guten Abendbrot und Live Irish Folk Musik zufrieden in in unserem B&B den der
Dienstag soll ideal für den Ring of Beara werden.

Dienstag wie von unser B&B Hausdame versprochen Trocken und die Sonne im Anmarsch ,also Rauf auf die Bikes und los geht’s gut das es noch früh ist. Wir treffen auf dem Weg zum Healy Pass auf einige Biker und Radfahrer die das gleiche Ziel haben wie wir. Von Norden kommend windet sich die B574 langsam und gut zu fahren in die Höhe. Auch hier wieder hinter jeder Biegung ein anderer Ausblick von dem man sich schwer Losreißen kann. Oben auf dem Pass kann man in luftiger Höhe und einem sagenhaften rund Panorama ein Kaffee schlürfen .Wir unterlassen das und nutzen die einsam vor uns liegende kuuurrrvvenreiche SINGL TRACK Abfahrt. Gute Entscheidung und einfach genial, unten angekommen und einen Blick zurück gewagt kommt uns auch schon ein Bus entgegen, das hätte eng werden können, wir sind froh das wir unten sind, eigentlich meiden Busse diese Strecke. In Adrigole wenden wir uns in Richtung Glengarriff um zurück über den Caha Pass und durch die in die Felsen Gesprengten Turner`s Rock Tunnel zu fahren ,hat schon was wenn einem mitten im Tunnel das Wasser von oben auf den Kopf spritzt. Kurz hinterm letzten Tunnel verengt sich die N71 und wir halten im Mollys Gallivans Kaffe, ein aufwändig restauriertes Cottage/Landgasthaus, sehr lohnenswert da es einen liebevollen Blick auf das leben von vor über 200 Jahren wiederspiegelt

Tja und den Rest des Tages verbringen wir mit Packen, denn die Irland Tage neigen sich dem Ende entgegen und wir wollen morgen zum Fährhafen nach
Rosslare.
Es ist Mittwoch,es hat die ganze Nacht geregnet und richtig es regnet noch ein wenig ,wir verabschieden uns von Edel unserer B&B Lady, die uns einen irischen Segensspruch mit auf den
Weg gibt und fahren bei sich aufklarendem Wetter los. Je weiter wir in Richtung Süden kommen um so besser wird das Wetter und um so schneller kommen wir voran. Wir erreichen unser von
Palmen gesäumten B&B am späten Nachmittag, buchen die Fähre für den nächsten Morgen nach Pembrocke 120 € für 2 Motorräder und Fahrer.
Jetzt noch ne Kleinigkeit von Fish and Chips gegessen und dann mit Blick auf das von der Sonne angeleuchtete Meer beschliessen wir den Abend. England wir kommen.


