Gepäckbrücke
Nun, unsere Wilder waren in den letzten Jahren, viel und leider auch völlig überladen unterwegs. Dies ist immer dann der Fall, wenn das Servicemobil nicht zur Verfügung stand und man auf keinem Komfort verzichten will.
Dies blieb natürlich nicht ungestraft, da die Statik, der Dicken und der Gepäckbrücke nicht dafür ausgelegt sind. Einige Fender wiesen Risse auf, bei anderen brachen ganz einfach die Schweißungen der Gepäckbrücke. Da die Wilder, ja plitsche Leute sind, haben sie keine Gepäckbrücke weggeschmissen, sondern alle reparieren und die Statik verbessert.
Darüber fiel ich am Wochenende und war der Meinung, dies sollte man mal als Thema aufgreifen, weil da recht interessante Varianten entstanden sind.

Wir sprechen hier nicht von dem Gepäckträger ( siehe Bild ). Dieser wird ja an Stelle des Soziasitzes montiert und hat keinerlei Auswirkungen auf die Statik, da er ja mit dem Trägersystem des Fenders verschraubt ist.

Der Ausgangspunkt ist bei allen Wildern gleich. Alle haben die original Yamaha Gepäckbrücke für die Wild Star, die oben am Soziasitz und hinten auf dem Fender abgestützt und verschaubt ist. Und da ist das Problem! Die ganze Last des Gepäcks, drück von oben auf den Fender. Da der Fender sowieso instabil ist und immer hin und her wackelt, weil Yamaha das Fendertraggestell zu kurz konstruiert hat, bilden sich im unteren Bereich Risse oder der Fender knickt ein. In seltenen Fällen brechen sogar die verchromten Streben der Gepäckbrücke. Dies kommt aber nur vor, wenn Wasser und Rost der Brücke stark zugesetzt haben. Ich brauche euch nicht zu erzählen, daß dies Lebensgefährlich ist, sollte sowas während der Fahrt passieren. Eine plötzliche, unerwartete Verschiebung der Last, erfordert vom Fahrer ein Meisterstück der Ballance. Im günstigstem Fall macht ihr nur einen Schlenker, wenn kein Auto neben euch ist. Um ungünstigstem Fall legt ihr euch voll auf die Nase!
Auf dem oberen Bild seht ihr die Gepäckbrücke von Christian. Er hatte auch Risse im Fender, hat aber vor geraumer Zeit richtig gehandelt und das Traggestell des Fenders ( was unter dem Fender sitzt ) bis zur Lampe verlängern lassen und den Fender ausgetauscht. Dies ist die perfekte Lösung, um dauerhaft Schutz und Ruhe zu haben. Die Last wird gleichmäßig auf das Gestell verteilt und der Fender entlastet!
Christian hat uns zwei Bilder geschickt!

Das Traggestell ist nur aufgelegt und muß noch nach oben verschoben werden. Dann ist zwischen Boden und Traggestell 15 cm Luft.

Das Trägersystem wurde auf beiden Seiten verlängert und da wo die Lampe sitzt, wurde ein Querträger eingesetzt. So wird die Last vom Fender auf das Traggestell übertragen!

Das ist die Gepäckbrücke von Günni! Er hat in einer Schlosserei, die Streben ändern lassen. Sie gehen jetzt nicht mehr gerade runter, also drückt die Last auch nicht mehr auf den Fender. Am Ende der Streben wurden Platten zum Verschrauben angeschweißt. Die Brücke wird mit den Kofferhaltern am Traggestell des Fenders verschraubt.

Nochmal besser dargestellt!

Das ist die Gepäckbrücke von Jihaa! Auch hier hatten sich Risse gebildet, die mit V2A Platten von oben und unten abgedeckt wurden. Meiner Meinung nach, reicht das nicht aus. Der Fender ist am stärksten belastetem Punkt, durch die Risse schon geschwächt und die Risse wandern unter den Platten weiter. Das Problem ist nur aufgeschoben und nicht behoben! Ihm würde ich auch eine Fendertraggestellverlängerung empfehlen.

Hier haben wir die doppelte Variante von Polo. Vorne der Gepäckträger ( wie oben ) und hinten eine Art Gepäckbrücke. Auch diese drück von oben auf den Fender, allerdings schräge. Die Befestigung an den Kofferträgern dient als Scharnier ( Drehpunkt ), da die Streben über der Lampe nicht senkrecht runter gehen, sondern den Fender, Richtung Reifen drückt. Die Auflagefläche des Gepäcks ist weit nach hinten rausgezogen worden, sodaß die Streben 30 ° nach innen laufen. Sehr hohe Abknickgefahr des Fenders! Noch schlechter als das Original.

Auch hier laufen die Stützstreben zurück ( nicht senkrecht über der Lampe ). Zusätzlich kommt hier auch noch das Gewicht der Sozia dazu und die enorme Hebelkraft des Gepäcks, welches sehr hoch gelagert ist. Hier besteht sogar die Gefahr, daß die ganze Konstruktion nach hinten abknickt, wenn man mal richtig Gas gibt und die Sozia sich richtig an die Sissybar anlegt.
Wir hoffen, daß wir euch helfen konnten! Gruß W-SH