Schrauben selbst gemacht!

Moin Leude!

Mich hat das angenervt, daß man keine vernünftigen Zierschrauben bekommt. Das einzige was man bekommt, sind diese Universalschrauben, die jeder Dödel hat.

Absolut öde und für teuer Geld zu haben! Jetzt langt das, selbst machen war angesagt!!!

Gressy hat viel Erfolg mit der Powerknete gehabt und modelliert alles damit. Also hab ich mir gedacht, warum baue ich mir keine Giessformen aus Powerknete? Powerknete ist hitzefest bis 300 °. Also, einen Versuch war das Wert!

Mein Ring sollte als Form dienen!

Powerknete muß man kneten, bis die Masse warm wird. Da die Masse aus 2 Komponenten besteht und sie beim Vermischen reagiert, hat man nicht viel Zeit, sie in die entgültige Form zu bringen, bis sie anfängt auszuhärten. Einen vernünftigen Abdruck hinzubekommen, ist nicht so einfach. Die ersten Versuche gingen schief, weil die Knete an dem Ring hängen blieb. Durch das ständige wieder durchkneten, wurde die Masse immer wärmer und klebriger. Dann kam ich auf die Idee, Öl oder Siliconspray als Trennmittel zu nehmen. Ich ließ die Masse ein wenig aushärten, sprühte den Ring mit Siliconöl ein und drückte ihn in die Masse. Beim Rausnehmen, habe ich ihn nach oben hin abgerollt. Der Abdruck wurde richtig gut!

Danach ließ ich den Abdruck, 2 Tage aushärten!

In der Zwischenzeit hab ich Schrauben vorbereitet. Wenn man eine Inbusschraube mit rundem Kopf eingiesst, kann es sein, daß der Kopf sich später dreht, deswegen muß man den Kopf gegen verdrehen sichern. Deswegen habe ich auf beiden Seiten etwas abgesägt. Da die Giessform nicht sehr tief ist, habe ich eine Inbusflachkopfschraube genommen.

So sieht die Schraube dann aus!

So soll die Schraube nahher eingegossen werden. Da sie aber nicht gerade in der Form steht, muß man eine Vorrichtung bauen, wo die Schraube fixiert wird. Außerdem darf die Schraube nicht auf dem Grund der Form stehen, damit das heiße Metall auch darunter fliessen kann und der Abstand zwischen Form und Schraube muß groß genug sein, damit das Metall nicht zu schnell abkühlt. Sobald das Metall eingegossen wird, zieht die Schraube die Wärme aus der Flüssigkeit und sie erstarrt.

So sieht die Vorrichtung dann aus! Mit den Flügelschrauben kann ich die Höhe einstellen.

Ich habe noch ein wenig Lötzinn gefunden, was erstmal langen muß. Lötzinn findet ihr in Baumärkten zum Dachrinnen löten oder in Hobby - und Bastelläden zum Zinnfiguren giessen. 

Zum Erwärmen des Zinns benötigt ihr nicht viel Hitze. Es langt wenn ihr eine billige Gaskartusche mit Schlauch und Düse verwendet, die ihr in jedem Baumarkt, zum Unkraut abbrennen, findet.

Schneidet das Zinn in kleine Stücke. Am besten geht es, wenn ihr mit einem Meissel das Zinn anschlagt und dann brecht. Verwendet nur soviel, wie ihr für eine Form braucht. Zur Dosierung langt ein einfacher Suppenlöffel aus Stahl. Achtet auf den Holzgriff, da das alles ziemlich heiß wird.

Baut euch eine Halterung für den Brenner oder besorgt euch einen zweiten Mann, der ihn hält.

Giesst das Zinn langsam in die Form und wackelt nicht, damit ihr dem Helfer das flüssige Metall nicht über die Finger kippt. 8 Minuten abkühlen lassen, solange braucht das Metall um starr zu werden und um sich zusammen zu ziehen.

Einfach an der Schraube wackeln und sie dann vorsichtig zu den Hörnern hin rausdrehen, damit ihr die Form nicht geschädigt.

Die Form aus Powerknete könnt ihr für 3 gute Giessversuche benutzen, danach werden die Konturen in der Form unscharf und die Powerknete wirft Blasen.

Die Rohlinge sehen gar nicht schlecht aus!

In der Mitte nochmal der Ring, zum Vergleich!

Denkt dran, vor jedem Giessvorgang, die Schlacke aus dem Löffel zu kratzen! Die könnt ihr entsorgen, da sie unrein ist.

Lötzinn ist nicht gleich Lötzinn! Mehr Zinn Anteil sorgt für eine Art Chromglanz, macht aber den Kopf weicher. Mehr Blei Anteil sorgt für einen Aluminium Look. Lötzinn mit Flussmitteleinschluß geht gar nicht!

Die Rohlinge könnt ihr jetzt mit einem Schlüsselfeilensatz bearbeiten!

So, diesen Kopf habe ich schon bearbeitet. Mit einer Schlüsselfeile, wurde das überflüssige Metall entfernt und als Highlight habe ich den Kopf mit Waffenbrüniermittel bearbeitet. So sieht der Kopf aus, als wenn er schon 30 Jahre alt ist.

Wenn man mit diesem Zeug arbeitet, sollte man vorsichtig sein. Tragt die Flüssigkeit mit einem Pinsel auf und wartet eine Minute. Danach sorgfältig mit Wasser abspülen. Das Zinn reagiert sofort!

Welches Motiv oder welche Form ihr nehmt, ist euer Fantasie überlassen. Wir wollten euch nur mal zeigen, wie sowas geht. Die brüinierten Schrauben wollte ich für das Kennzeichen nehmen und eine der Hochglanzschrauben für das Dash.

Und nun viel Spas beim Basteln!!