Die Abholung!
Andy stand pünktlich auf der Matte und wir machten uns auf den Weg nach Schach Audorf, um den Motorradhänger abzuholen. Ich dachte schon, ich sehe Scheiße aus! Aber als ich meinen Kollegen gesehen, der bis 7:00 Uhr gearbeitet hatte, sah,fühlte ich mich irgendwie frisch. Auf meine Späße ( Na ALter! Man siehst du Scheiße aus ... ) konnte er zu dieser Uhrzeit gar nicht! Also schnell den Anhänger angestöpselt, die Papier übernommen und los. Mit der atemberaubenden Geschwindigkeit von 85 km/h machten wir uns auf den 600 Kilometer Törn nach Essen. Verabredet waren wir für 15:00 Uhr in Essen, Uhlenbank 1.
Ich versuchte ein wenig zu schlafen, dies gelang mir aber nur bedingt. Also wurde ich immer müder und müder und meine Laune war grottenschlecht, weil ich noch an den Weg denke, der noch vor uns lag. Stunden später, irgendwo zwischen Hamburg und Bremen, machten wir die erste Raucherpause.



Der Trailer ist nicht schlecht! Er hat 2 Aufnahmen, um Motorräder zu fixieren. In der Mitte, seht ihr die Auffahrrampe. Wir bauen ihn in Essen noch um, damit die Draggy mittig steht. Jetzt geht es aber erstmal darum, den Zeitplan zu halten!
Bis zum Ruhrgebiet war die Tour entspannt! Keine Staus in Hamburg, wegen der Harleytage, kein Warten in den Baustellen, alles easy! Wir lagen gut in der Zeit, bis 35 Km vor unserem Ziel! Plötzlich ging gar nichts mehr. Stau ohne Ende! Fast 1,5 Std verbrachten wir im Stop and Go Verfahren. Ich rief Uwe, den Verkäufer an, das wir im Stau standen. Er meinte: Waahh, wo seit ihr! Essen Krey! Alles klar! Ich warte !!

Geschickte Verkehrsführung! Wir reduzieren die Fahrspuren von 6 auf 1. Viele Zubringer mußten auf unsere Autobahn! So ist Stau vorprogrammiert und das Samstag Nachmittag, bei 32 ° im Auto!

Nach und nach, füllten sich auch die Standstreifchen an der Seite. Viele Karren verreckten!
!5:30 Uhr, Uhlenbank 1!
Wir hatten unser Ziel erreicht!
Uwe wartete schon auf uns und während ich mit ihm ging, baute Andy schon mal den Hänger um. Eigentlich wollte Uwe sie gar nicht verkaufen, aber nützte ja nichts! Da es noch dauerte, machte er nochmal eine letzte Abschiedsfahrt! Und noch eine!!
Mittlerweile hatten wir den Hänger umgebaut, eine Probefahrt gemacht und verluden die Draggy. Petra war schon die letzten 3 Tage sowas von nervös, das sie sie gleich 3 mal absaufen ließ. Naja, sie stand jetzt 3 Jahre und mußte erstmal wieder i Gang kommen.

Uwe Schimanski! Er ist genau so, wie man sich einen Typen aus dem Ruhrpott vorstellt! Nicht im negativen Sinne gemeint! Nein! Eine Frohnatur, sein deutscher Schäferhund heißt KöPi ( König Pilsener ) und überall im Haus ist es blau / weiss, halt ein Schalke Fan. Einer mit dem man gern auf Tour geht, Spass ist immer garantiert.

Uwe fuhr sie hoch und wir verzurrten sie, während seine Frau schon mit dem Kaffee auf uns wartete.

Ich erzählte Uwe von der Vorsehung ( Uhl und Uhlenbank ) und so. Da lacht er und sagt, das hat er auch schon gehabt. Er wollte sich einen Gebrauchtwagen kaufen und suchte auch schon eine Weile, bis er einen fand und anrief! Er als fanatischer Schalke Fan, wunderte sich, das der Verkäufer sich mit Schalke meldete. Im nachhinein kam heraus, das der Wagen auf Schalke stand und der Verkäufer Schalke hieß. Den KFZ Brief hat er sich als Poster vergrößern lassen und im Büro an die Wand gedübelt. GEKAUFT VON SCHALKE !Natürlich hat er nie Probleme mit dem Wagen gehabt, ist ja wohl klar!
Nachdem wir gemütlich Kaffee getrunken hatten und alle Formalitäten erlädigt waren, machten wir uns auf den Heimweg. 600 Km zurück. Wir errechneten eine Ankunftszeit von 22:15 Uhr in Schacht Audorf.

Unsere erste Pause machten wir nach über 200 km, irgendwo in der Nähe von Münster. Zum Glück hatte ich meine Nachtschicht getauscht. Bis 19:00 Uhr hätten wir das nie geschafft!


Wir kontrollierten die Verzurrung!

Eigentlich sollte Petra die ganze Zeit hinten mitfahren, damit sie sagen kann, sie ist die ganze Strecke gefahren, aber das hat sie sich dann doch nicht getraut!
Die Stunden vergingen und man hatte das Gefühl, überhaupt nicht vorwärts zu kommen. Yvonne, Andy´s Frau fragte auch schon mehrfach an, wo wir denn bleiben!
Andy war die Müdigkeit auch schon anzumerken, aber er hielt durch! Wir müßen Andy nochmal ein sehr großes Lob und unseren tiefsten Dank aussprechen, daß er sich spontan bereit geklärt hatte, sein Auto zur Verfügung zu stellen und auch zu fahren. Ist ja doch ein ganz schöner Törn! Nochmal würde ich das aber nicht machen. Nächstes Mal leihen wir uns einen Sprinter oder lassen sie über Spedition hoch bringen. Wenn man mal vom Zeitaufwand absieht ( 14.5 Std reine Fahrzeit ) und die Spritkosten mit 150 Euro veranschlagt, dann lohnt sich ein Speditionsauftrag schon. Der ist schon ab 250 Euro zu haben und man hat keinen Stress!
Langsam fiel die Nacht herein und mit der untergehenden Sonne, fielen auch unsere Augen immer öfter zu. Zum Glück waren wir wieder im schönsten Bundesland der Welt ( Schleswig - Holstein ) nachdem wie Nordrhein Westphalen, Bremen, Niedersachsen und Hamburg hinter uns gelassen hatten.

Das wir wieder Zuhause waren, merkte man sofort! Eine leere A 7, bis Schacht Audorf! Am Ziel angekommen ( 22:30 Uhr ), wartete schon mein Kollege auf uns. Wir nahmen die Draggy vom Hänger und stöpselten ihn ab, damit Andy schnellst möglich nach Hause kam. Petra war mit ihm gefahren und ich wollte noch den Hänger umbauen und dann mit der Draggy über die A 210 nachkommen. Aber erstmal war rauchen und Kaffee trinken angesagt. Wir verquatschten uns total! Eigentlich wollte ich mich noch mit einer Arbeitskollegin auf der Kieler Woche treffen, aber es war schon noch 00:00 Uhr, das konnte ich vergessen.
Auch den Hänger umzubauen, denn es war schon finsterste Nacht. Mit Taschenlampe bewaffnet schraubten wir noch schnell das Kurzzeitnummernschild an und um 01:00 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Kiel!
Selbstverständlich hatte ich nur meine Sonnenbrille mit, da ich davon ausging, im Hellen nach Hause zu fahren. Nun mußte es auch ohne gehen. Auf der Autobahn, testete ich sie erstmal richtig durch! Bis 110 km/h zog sie richtig gut aber dann fehlte da irgendwie ein Gang! Mit Mühe quälte sie sich auf 140 km/h hoch, dann war aber auch schon Schluß und sie vibrierte und schüttelte sich beachtlich, also zog ich es vor, gemütlich mit 110 km/h nach Hause zu fahren und dachte dabei an Hoppy´s erste Tour mit uns zum Edersee, wo er noch mit der Draggy hinterher fuhr. Was muß das für ein Stress für ihn gewesen sein! Im Stadtverkehr machte es richtig Spass mit ihr zu fahren, ich gewann in kürzester Zeit vertrauen zu ihr und jetzt, wo sie freigeblasen war, wurde sie richtig aggressiv, hatte das Gefühl auf einem Streetfighter zu sitzen. Petra war in der Zwischenzeit schon nervös geworden und machte sich ihrerseits schon wieder auf den Weg, mich zu suchen. Als ich Zuhause ankam, war sie weg! Um 1:30 Uhr war auch der Tag für mich vorbei und ich freute mich auf mein Bett ohne Zahnschmerzen!
Lagen nicht noch irgend welche Termine an?
Ja, richtig! 10:00 Uhr Werkstatt / Bernds Hinterrad nachschauen!
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