Lyrische Ecke / Hirnentladung

Einige von euch fragten schon nach, wann ich mal wieder etwas schreibe. So einen Kram, wie die Ergüsse einer kranken Seele!

Nun, da wir ja für unsere Chicken nicht wirklich viel auf unseren Seiten haben, habe ich diese kleine Ecke installiert.

Hier werde ich von Zeit zu Zeit keine Geschichten reinsetzen.

Hmm, gestern Abend hatte ich mal ein wenig Zeit, die Seele baumeln zu lassen und abzuschalten.

Während das Alan Parsons Projekt, mit voller Lautstärke meinen Kopf bearbeitete, schrieb ich ein paar Kurzgeschichten!

Das ist mir Wichtig!!

Unter jeder Geschichte könnt ihr einen Kommentar abgeben!

Nutzt dieses bitte!

Gruß Uhle

DAS STURMFREIE WOCHENENDE!

 

Das sturmfreie Wochenende!    25.11.08      
Es war soweit!  
Ich hatte ein paar Tage frei, die Sonne schien, und schon morgens zeigte das Thermometer  
12° C. Herrlich dachte ich mir, die Familie ist unterwegs, und in mir stieg die Vorfreude.  
Schnell noch den schlafenden Kater geärgert, ein paar Kratzer eingefangen und ab auf den  
Hof, die Wilde abdecken. Mit dem Brüllen eines brünstigen Stieres erwachte sie zum Leben  
und signalisierte mir, ja auch ich bin bereit geritten zu werden. Schnell ließen wir die Stadt  
hinter uns und genossen die Freiheit. Sie schnaufte und stampfte wie ein Streitross durch   
die Landschaft. Wie ein Pfeil zerschnitt sie die letzten Nebelschwaden in zwei Hälften.  
Wir vergaßen Zeit und Raum und so wurde es schnell dunkel.  
Ich hielt an und rauchte eine schön fette Zigarre und fragte mich: Wo sind wir denn eigentlich?  
Scheiß egal! dachte ich mir, suchte mir einen Laden, kaufte Zigaretten, Wurst und Jim Beam.  
In der Ferne hörte ich das Meer rauschen und gute Musik, das war unser Ziel für die Nacht.   
Am Strand angekommen, fand ich eine Gruppe von Gleichgesinten, die auch dem Alltag  
entflohen waren. Gemeinsam bestaunte man am Lagerfeuer, das Spektakel des Sonnen -  
untergangs. Die Stimmung war gut und man kam sich näher. Voller Übermut sprang man  
nackt in die Fluten und alberte rum. Ein vollkommener Tag! Erstaunlicherweise hatte die  
Sonne schon soviel Kraft, daß das Wasser auch Nachts noch angenehm warm war. Genau  
wie die Luft, sie war nicht kalt, ein leichter Wind wehte und es roch nach frischem Gras.  
Tief atmete ich ein und aus und sah sich die Wellen am Strand brechen.  
Ich legte mich in den Sand und schaute in den Himmel. Während im Hintergrund Deep  
Purple mit Black Night ertönte, starrte ich leicht angetrunken in den Sternenhimmel und  
verfolgte die Satelliten, die am Firmament ihre Bahnen zogen. Meine neue Bekanntschaft  
schmiegte sich eng an mich, weil es ihr leicht fröstelte. Ich liess es zu und deckte sie mit  
meiner Lederjacke zu. Die Leute saßen am Lagerfeuer, lachen und sangen begeistert mit.  
Das letzte was ich mitbekam war Smoke on the Water, dann muß ich glückselig  
und zufrieden irgendwann eingeschlafen sein.  
   
Irgendwann gegen Morgen, es war noch dunkel, wachte ich plötzlich auf. Meine Bekannte  
und der Rest der Meute waren weg. Mit Druck auf der Blase und einem ekligem   
Geschmack im Mund erhob ich mich, um mich erstmal zu erleichtern. Mit leicht  
wankendem Gang kam ich zur Feuerstelle zurück, die abgelöscht war und nur noch leicht  
rauchte. Rauchen, war das Stichwort, mit hämmernden Schädel durchwühlte ich meine  
Jackentaschen nach Kippen, als mir ein Zettel mit einer Telefonnummer in die Hände fiel,  
wo drauf stand: Danke! Ruf mich an, wenn du wieder in der Gegend bist. In Liebe G.  
Während ich noch überlegte, wer G. war, wie sie aussah und was passierte, sprang ich in die  
Fluten um die Lebensgeister zu wecken. War keine so gute Idee, denn mittlerweile war das   
Wasser arschkalt und das ich kein Handtuch mit hatte, merkte ich da auch erst.  
Vor Kälte schlotternd saß ich nun im mittlerweile aufgefrischtem Wind und trocknete  
mich erstmal mit meinem viel zu kleinem T - Shirt ab. Während ich darauf wartete, daß mein  
T - Shirt in dem immer noch warmen Sand am Rand der Feuerstelle trocknete, überlegte  
ich, ob ich nach Hause fahre. Brennender Durst riss mich aus meinen Überlegungen. Der eklige   
Geschmack und das Salz der Ostsee trockneten meine Kehle aus. Ich sah mich um und   
fand meine Flasche Jim Beam, wo noch ein kräftiger Schluck drin war. Nütz ja nix, dachte   
ich und trank es aus. Der Schnaps rann meine raue Kehle runter und brannte wie Feuer.  
Ich verzog die Fresse, schüttelte mich und fluchte. Während ich die Flasche im hohen Bogen  
wegkeueln wollte, sah ich im Augenwinkel, daß mein T - Shirt brannte. Ich lies die Flasche fallen
und rannte zur Feuerstelle, als ich wiederum im Augenwinkel sah, wie sich meine Wilde langsam
neigte. Mit dem brennendem T - Shirt in der Hand lief ich zur mittlerweile ganz auf der Seite   
liegenden Dicken. Dort angekommen, bemerkte ich sofort den Spritgeruch, der mir in die Nase  
stieg. Sofort fiel mein Blick auf das brennende T - Shirt in meiner Hand und ich dachte mir: Oh nein!
Geistesgegenwärtig drehte ich um, um erstmal das T - Shirt in den Fluten zu löschen. Voller Wut
schmiss ich das klatschnasse T - Shirt auf meine Lederjacke und astete erstmal die 350 KG  
Wild Star wieder hoch. Nachdem ich ein Stück Treibgut unter dem Ständer gelegt hatte, setzte   
ich mich hin, weil mein Schädel zu platzen drohte. Nachdem das Pochen nachließ, rauchte ich  
erstmal eine und war nun fest entschlossen nach Hause zu fahren. Mein Plan war erstmal aus  
der Villapampa rauszukommen und eine Bundesstrasse zu suchen. An Hand der Schilder würde
ich dann auch den Weg nach Hause finden. Als ich in mich reinhörte und meinen Zustand  
analysierte, stellte ich sehr schnell fest, daß ich noch gar nicht fahrtüchtig war. Scheißegal!  
Ich zog mein nasses T - Shirt mit den großen Brandlöchern, meine versandete Lederhose und   
Lederjacke an und setzte mich auf einen Stein. Mit dem Brain Cap und der Sonnenbrille in der   
Hand wartete ich darauf, daß sich mein Zustand besserte und der Tag anbricht.   
   
Während ich da so rumsass, hörte ich in der Ferne Trommeln. Hmm, Drogen hatte ich nicht, oder?
Ich legte mein Cap und meine Brille auf den Sitz und begab mich in die Richtung aus der ich  
die Klänge vernahm. Ich schlich mich hinter einer Dünne in die Nähe des Geschehens, wobei   
ich ganz nebenbei merkte, daß mein Schwanz wundgerieben war und ich Sand zwischen den  
Arschbacken hatte. Als ich über die Dünne sah, erblickte ich ein riesen Feuer und obwohl ich  
hundert Meter weg war, spürte ich die wohlige Wärme. Was geht den hier ab! Viele Männer und  
Frauen hatten sich in einem Ring um das Feuer versammelt, tanzten und sangen Lieder.  
Erst dachte ich an eine schwarze Messe, aber der Ort war dafür grottenschlecht gewählt. Auch  
passten die Klamotten nicht dazu, keiner trug schwarze Sachen. Im Gegenteil, einige Frauen  
trugen weiße Kleider, wo man im Feuerschein die Silhouetten erkennen konnte. BHs hatten   
sie auch nicht an, das konnte ich sogar ohne Brille auf der Entfernung erkennen. Mein kleiner  
brennender Schlüpferstürmer meldete sich und ich sagte, Nicht jetzt! Ich versuchte einige Worte  
aufzuschnappen und kroch weiter ran. Es fielen Worte wie: Odin, Thor und Freya, da war mir   
sofort klar um was es hier ging! Stimmt ja! Es war die Nacht vom 21.06 auf den 22,06.   
Sommersonnenwende! Nun mußte ich nur noch herausfinden, ob es ein Geheimbund der    
Jünger " Sons of Odin ", eine Neonaziveranstaltung oder eine touristische Veranstaltung war.  
Ich musterte jeden einzelnen und ordnete das Durchschnittsalter ein. Das mußte eine Touri  
Veranstaltung sein! Karo Hemd, Sandalen, weiße Socken und Fotoapparat, Durchschnittsalter  
50 +, in der zweiten und dritten Reihe. In der ersten Reihe direkt am Feuer nur geile Chicken   
und Latinlover die sich nen Wolf tanzten und schwitzten. Wären die aus meinem Dunstkreis  
würden die ganz anders aussehen, ihre Hörner mit Met erheben und Odin huldigen. Außerdem  
würde man im Hintergrund Manowar oder ne andere Hard Rock Band hören.  
Also erhob ich mich und gesellte mich dazu! Als ich die Dünne so herunter kam und freundlich  
" Hey " rief, verstummte die Musik. Die Frauen schrieen auf und andere zückten ihren Fotoapparat.
Mein Bein schmerzte mal wieder und so humpelte ich die Dünne in leicht gebückter Haltung   
herunter. Mein Anblick muß super gewesen sein. Während einige dachten, daß der leibhaftige  
Teufel sie aufsucht, dachten andere das das zum Showprogramm gehörte und klatschten.  
Erst jetzt wurde mir bewußt, wie ich eigentlich aussehe! Ein in schwarz gekleideter, humpelnder,
leicht qualmender, nach Rauch riechender Mann, mit rot unterlaufenden Augen und schwarzen  
Ringen unter den Augen. Der mit kratziger Stimme vom singen da rum bölkt.  
Ich blieb stehen, während einige überlegten ob sie mich den Flammen opfern sollten, fragten   
andere ob ich einen Unfall hatte. Ich wollte gerade die Situation verklären, da kam G. angelaufen,
sie war eine der Tänzerinnen und lachte sich halb kaputt. Auch die anderen Tänzer gehörten zu   
meiner geselligen Runde aus der Nacht, die ich jetzt erst erkannte. Die Situation war geklärt.  
Während einer der Tänzer mir ein viel zu enges frisches lila farbendes  T - Shirt gab, daß bei mir 
wie ein Topp aussah, stellten sich die anderen in einer Reihe auf und schauten auf´s Meer.   
Das ich mich wie eine Transe fühlte, muß ich doch wohl nicht erwähnen, oder! Was mir aber  
in diesem Augenblick egal war, denn G. nahm meine Hand und sagte sich immer noch vor   
lachen krümmend: Schau! Ich blickte auf das Meer hinaus und sah die Sonne aufgehen. Die   
ersten Sonnenstrahlen des Tages trafen mich und G. drückte fest meine Hand. Ein ergreifender  
Moment, der mir die Tränen in die Augen trieb. Sicherlich hatte ich ein Sandkorn in beide Augen  
bekommen, denn sonst passiert mir so was nie. Die Veranstaltung war zu Ende und die freiwillige
Feuerwehr löschte das Feuer. Ich ging mit G. erstmal zu ihr nach Hause, duschte und frühstückte
erstmal. Nachdem sie mir ein anständiges T - Shirt besorgt hatte, machte ich mich auf den Weg  
nach Hause.   
   
Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig vor meiner Familie nach Hause, haute mich auf die Couch
und schaute Fernsehen. Meine Frau fragte: Nah, was hast du gemacht! Ich sagte: Nichts Schatz! und  
flüchtete mich wieder in meine Fantasien!        
               

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Uhle (Mittwoch, 26 November 2008 20:55)

    Hier könnt ihr euch zu den Geschichten äußern! Traut euch! Gruß Uhle

DER ENGEL UND DIE LIEBE!

 

Der Engel und die Liebe                         23.11.08  
Ich hatte einen Traum, letzte Nacht und dachte mir noch so:  
" Hallo, was geht hier denn ab ! ", als ich plötzlich erwachte.  
Durchgeschwitzt und außer Atem versuchte ich mich krampfhaft   
zu erinnern, bemerkte nebenbei, daß mein ganzer Körper  
mit Glückshormonen überschüttet war. Langsam kam die   
Erinnerung in Bruchstücken zurück! Ein Engel mit    
weißer Haut und langen blonden Haaren, großen Möpsen und geilem Arsch, 
stand vor mir und sagte: Komm mit! Ich zeige dir die Liebe!  
Spitz wie Nachbars Lumpi folgte ich ihr, bis mir Zweifel kamen.  
           
Liebe! Welche Liebe! fragte ich. Sie ist fassettenreich wie ein Kaleidoskop
Kaum ein Mensch vermag die Vielfalt der Liebe zu erklären!  
           
Meinte sie, das atemberaubende Gefühl, daß man einem anderem Menschen
entgegen bringt oder den Trugschluß der Hormone und Pheromone, dessen
Wirkung schon nach kurzer Zeit verfliegt.      
Nein; sagte sie. Die wahre Liebe!      
Aha, also die schönste Erfahrung der Welt, welche die Sinne vernebelt
und einem zu unüberlegten Handlungen treibt. Die einen Mann, wieder
zu einem schüchternen Schuljungen werden läßt und dem Greis, den
zweiten Frühling beschert, so dass er sich wieder jung und agil fühlt.  
Frag nicht soviel!         
Sie gab mir einen Kuss, der wie eine biologische Bombe, mein  
Hirn sprengte und meine Synapsen zum Schmelzen brachte.  
Ich war Wachs in ihren Händen und sie hätte alles mit mir machen können.
           
Da kam mir in den Sinn, daß Liebe auch das Verlangen nach Demut  
und Unterwerfung sein kann, welche die Menschheit in Abhängigkeit  
treibt. Wünsche werden zu Befehlen und Worte zu Gesetzen.  
Liebe ist auch Schmerz, je größer die Qual, je größer die Sehnsucht.
Da sah ich plötzlich einen Mann, der seine junge Frau schlug und trat,
sie ertrug dies ohne zu schreien, sie kniete einfach nur vor ihm und   
himmelte ihn mit Tränen in den Augen an. Ich schüttelte den Kopf  
und fragte mich: Warum erträgt sie das! treu wie ein deutscher  
Schäferhund.        
           
Auf der anderen Seite sah ich eine Domina, die ihren Sklaven nach  
allen Regeln der Kunst, mit einer Knute bearbeitete. Er schrie vor  
Schmerzen und vor Glück, verlangte nach immer mehr!  
Ist das Gehorsamkeit oder Liebe, nach dem Motto: Ich bin nur   
glücklich, wenn es schmerzt!      
           
Genau wie der Mönch, der sich selbst geißelt, um seine aufkommenden
Gelüste zu unterdrücken , sich aber gerade durch die Selbstgeißelung 
befriedigt! Ein Paradoxum, eines schwachen Geistes! Er belügt sich  
selbst und alles woran er glaubt! Anschließend bittet er seinen Herrn  
mit Tränen in den Augen um Vergebung. Liebet den Herrn!  
Wenn die Augen des Himmels alles sehen, warum lassen sie es zu?
           
Dann sah ich plötzlich ein Prominentenpaar im Blitzlichtgewitter.  
Sie demonstrierten eine Liebe, wie aus dem Windkanal.  
Formvollendet und grundgestylt, technisch kühl und ohne Gefühl.  
Ohne Ecken und Kanten, aalglatt!      
Eine Vorzeigeliebe für die Öffentlichkeit, um die Karrieren anzukurbeln.
           
Der Engel hatte mich schon lange an die Hand genommen und zog   
mich immerzu in eine Richtung. Wie im Trance folgte ich ihr.  
Ich war schon lange ein Schatten       
meiner selbst, voller Zweifel und Gram. Ich sehnte mich nach einem  
anderen Ort, an dem ich jetzt lieber sein wollte. Ich sah das Leben in 
Lichtgeschwindigkeit an mir vorbei rauschen. Und dann sah ich es!  
Wir standen am Rand eines riesigem schwarzen Loch, welches das  
Licht und alle Materie verschluckte. Ich fühlte die Kraft, die mich mit  
aller Macht in die Tiefe ziehen wollte, trotzdem hielt ich inne.  
Ich sah das Loch und schaute den Engel an. Sie sagte: Wenn du   
mich wirklich liebst, dann kommst du mit!    
Mit einem geschicktem Dreh, löste ich mich aus ihrer Umklammerung
und schupste sie ins Loch. Mit Verzweiflung in den Augen schrie sie:
Warum? Ich bin doch alles was du dir immer gewünscht hast!  
           
Stimmt! Aber gebrochene Herzen, lassen sich nicht so leicht bekehren.
Also warum sollte ich! Für den Kick, für den kurzen Augenblick?  
Nein! Eine Liebe ist wie eine Pflanze. Sie muß langsam wachsen  
und wenn man sie pflegt und hegt, wird man nach Jahren die Früchte
ernten.          
Du bist nur eine schwarze Witwe und weiß nix von Liebe. Du geniest
den kurzen Augenblick und tötest danach deine Partner und die Liebe
zu dir. Und ich möchte nicht eine weitere Trophäe in deiner Sammlung 
sein!          

 

 

Außerdem! Kenne ich dich doch gar nicht!

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DIE SCHÖNHEIT

Der Text wurde zu groß!

Deswegen findet ihr ihn hier!

DER WARLORD!

 

Der Warlord 26.11.2008
Wir sind Warlord´s oder auch Darklord´s genannt. Wir durchstreifen die Nacht und sorgen 
für Gerechtigkeit und Sicherheit. Dies war früher mal anders. Im Schutze der Nacht verbreiteten
wir Angst und Schrecken, bis wir bekehrt wurden. Seit diesem entscheidenden Tag, war keiner
von uns mehr wie früher. Der Fürst stellte uns vor die Wahl, entweder für immer in seinen Dienst
zu treten und auf Ewig, Angst und Schrecken zu verbreiten oder jetzt und hier, damit aufzuhören.
Sein Ultimatum war eindeutig! Für jede Straf - und Gewalttat müßen wir eine gute Tat vollbringen,
Sollten wir es nicht schaffen, würden unsere Seelen auf Gedeih und Verderben ihm gehören.
Deswegen streifen wir immer noch Nacht für Nacht um die Häuser, um Gutes zu verrichten.
Dies ist nicht ganz einfach, da die Schergen des Fürsten uns immer wieder Fallen stellen 
und unser Negativkonto dadurch immer länger wird. Obwohl wir die Gefahr förmlich riechen
können, kommen wir ab und zu, zuspät. Gerade dann wenn Kinder oder Frauen betroffen sind
wird unsere Wut so groß, daß sie sich in einem Blutbad entlädt. Wir sind so veranlagt, daß wir
die Schmerzen und Qualen der Opfer doppelt spüren und live miterleben. Die Seelenqualen sind
unerträglich, trotzdem steht uns kein anderer Weg offen. Unser Seelenheil erhalten wir erst, wenn 
alle Schuld gesündt ist. Dann können wir vor das Tribunal der Oberen treten, welches dann 
entscheidet, ob wir in den Himmel, in die Hölle oder auf ewig in die Zwischenwelt kommen.
Der Weg ist lang und steinig, muß aber gegangen werden. Als Zeichen, das wir zu den 
Darklord´s gehören, wurde jedem von uns, ein Wikinger in Demutshaltung auf den linken Oberarm
gebrannt. Des Weiteren wurde jedem von uns ein zerbrechliches Wesen zugeteilt, welches er Tag
und Nacht zu beschützen hat. Als wenn dies noch nicht langen würde, wurden uns zusätzlich 
die Qualen der unerfüllten Liebe aufgebürdet. Wir empfinden kein Glück, wenn wir unsere 
Arbeit gut gemacht haben, es wird uns nur ein kein wenig unserer Qualen genommen. Gerade
soviel, daß man eine klitze kleine Erleichterung verspürt und nach mehr lechzt. Man fühlt sich
immer wie ein Drogensüchtiger auf der Suche nach dem nächsten Schuß. Wir sind Formwandler
und können uns in jeden Gegenstand verwandeln und sind Tags über unsichtbar, weshalb
ihr uns ab und zu auch Schutzengel nennt. Wir arbeiten schnell und effektiv. Nur Nachts
erscheinen wir in unserer wirklichen Gestalt und sind verwundbar, wie jeder andere Mensch auch.
Mein letzter Einsatz führte mich in einen Stadtwald in der Nähe von Hamburg, wo eine junge
Frau von drei Betrunkenen angepöbelt wurde. Wie ein Raubtier hing ich in den Bäumen, bereit
meine Qualen zu mildern. Einer der Drei machte einen entscheidenden Fehler und näherte sich
der Frau unsittlich, was mein Zeichen war. Wie ein Berserker stürzte ich mich auf ihn. Seine zwei
Kumpanen sahen das funkeln in meinen Augen und rannten entsetzt weg, während ich den
Wüstling bearbeitete. Normal laufen auch die Leute weg, welchen ich geholfen hatte, was mich
immer sehr traurig macht. Diesmal jedoch war alles anders. Nachdem die junge Frau ihren Schock
überwunden hatte, kam sie auf mich zu, faßte mich an die Schulter und bedankte sich mit einem
Kuss auf meine Stirn. Zuneigung war ich nicht gewohnt und so brannten die Stellen, wo sie mich
berührt hatte, wie Feuer. Anders war auch, daß ich das erste mal in meinem Leben so was 
ähnliches wie Liebe empfand. Für den Hauch einer Sekunde waren alle Qualen von mir abgefallen.
Das Funkeln ihrer himmelblauen Augen traf das teuflischrote der Meinen. Ich konnte ihrem Blick 
nicht standhalten und drehte mein Gesicht verschämt zur Seite, während eine Träne mein Gesicht
herabrann. Mit einem Satz entfernte ich mich von ihr und wollte in der Welt verschwinden, als sie
mir nachrief: Halt warte! Ich blieb stehen. Sie rannte zu mir rüber und fragte mich nach meinen 
Namen. Ich sagte: Ich bin RAINTRAIN, ein WARLORD! Sie schaute verdutzt und fragte: Was ist
ein Warlord! Wir setzten uns auf eine Bank und ich erzählte es ihr. Ich erzählte ihr auch, daß sie
mein besonderes Schutzwesen sei und ich auf sie achten müßte. Sie wurde rot und fragte ver -
schämt, ob ich immer in ihrer Nähe bin. Ganz speziell wenn die auf WC oder ins Bett geht.
Ich beruhte sie und sagte, daß so was uns nicht interessiert und wenn wir keine direkte Gefahr
verspüren, auch anderen Menschen helfen und uns weiter entfernen. Man konnte ihre Erleichterung
förmlich spüren. Gott sei dank: sagte sie. Nun wollte ich aber gehen, denn der Morgen nahte
und viele andere Menschen brauchten meine Hilfe, doch sie wollte mich nicht gehen lassen.
Sie sagte, daß sie sich nicht sicher fühlte und Angst hätte, daß die anderen Beiden noch irgendwo
in der Nähe seien. Mein beteuern, daß da niemand ist, beruhigte sie nicht. So blieb mir nichts
anderes übrig, als sie nach Hause zu begleiten. Bei ihr angekommen, wusch sie erstmal meine
Wunden. Ich sagte ihr, daß muß du nicht, denn sobald die Sonne aufgeht, verschwinden alle
Blessuren der Nacht. Trotzdem genoss ich die Zuneigung und die schüchterne Art, die sie hatte.
Die Sonne ging auf und meine Silhouette verschwand. Entsetzt rief sie: Bleib bei mir, ich will nicht
schon wieder alleine sein. Doch der Prozess ist unaufhaltsam. Weinend lies ich sie zurück und
verschwand in den Tag. Die Begegnung und Berührung lies mir keine Ruhe, trotzdem mußte
ich mein Tagwerk verrichten. Ich rettete Leute in Krankenhäusern, die an der Schwelle zwischen
Leben und Tot standen, aber noch nicht auf der Liste standen, weckte eingeschlafene LKW - 
fahrer, bevor ein Unfall geschah und brachte Rettungskräfte auf den Weg zu Ertrinkende. 
Plötzlich vernahm ich meine Schutzbefohlende. Sie war in höchster Gefahr. Sofort machte ich mich
auf den Weg zu ihr. Hoffentlich komme ich noch rechtzeitig! Schon von weitem, konnte ich sie 
auf dem Dach eines Hochhauses sehen. Sie war bereit zu springen! Sie schrie: Wenn du hier
irgendwo bist, dann rette mich! Ich will nicht mehr alleine sein! Ich liebe dich! Ich sterbe für dich!
und sie sprang. In meiner jetzigen Tagform war ich durchsichtig und konnte sie nicht greifen, 
so mußte ich mir in meiner Verzweiflung etwas anderes einfallen lassen. Alles was ich versuchte
war zum Scheitern verurteilt. Da schob sich plötzlich der Mond zwischen Sonne und Erde, so dass
ich meine menschliche Form annehmen konnte, Aber es war zu spät. Mit einem Platsch, knallte
sie auf die Strasse und war sofort tot. Ich in meiner Not, nahm sie in den Arm und weinte bitterlich.
Ich schrie meine Wut heraus und sagte ihr, daß ich sie doch auch lieben würde. 
Plötzlich erschien ein grelles Licht und wir beide befanden uns in einer riesigen Halle. Auf beiden
Seiten prangten mächtige Mamorsäulen, die ein Kuppeldach hielten. Vor uns führten Treppen zu 
einem mit Gold verzierten Thron, auf dem ein alter Mann mit langem weißem Bart saß. Er sagte:
Ich bin DRAGSTOX, Oberster der Oberen, Herrscher über alle Fürsten, Behüter der Liebe und
Maß der Gerechtigkeit! Ich habe dich RAINTRAIN zu mir gerufen, weil ein Mensch, sein Leben
für dich geopfert hat und auch du bereit warst, Deines zu geben. Erwache meine Tochter!
Ich verstand gar nichts mehr! Wie, meine Tochter? Er sagte: Ja, du hast richtig gehört! Deine
Schutzbefohlende ist meine menschliche Tochter GESES. Und es war ein Test, um zu sehen
ob du deine Lektion gelernt hast und weiß, wo du hingehörst. Wenn du mir gelobst, niemals
wieder in deinem Leben, Gewalt gegen einen Menschen zu verüben, dann, ja dann, hast du einen
Wunsch frei. Ich sagte: Ja Herr, ich gelobe und ich wünsche mir ein Leben voller Liebe mit Geses.
So sei es! Lebet glücklich und zufrieden!
 

 

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Spirit of Freedom and the Dead    23.11.08  
Der Adler muß der wärmenden Sonne entgegen fliegen, genauso wir die 
Eule, den Nachthimmel beherrscht und den Mond verehrt..   
Obwohl beide der Freiheit näher sind als sonst ein Lebewesen, sind beide
verdammt, täglich hinterhältig und eiskalt zu töten.    
Sie zerreißen ihre Beute in kleine Stücke und verfüttern sie an ihre Kinder.
Empfingen beide Befriedigung und Freude oder hassen sie sich für ihr tun?
Was fühlen die Kaninchen und Mäuse? Leben sie in Furcht und Angst,
immer vor Augen, der Nächste zu sein?

 

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Pech der Nacht!        23.11.08    
Ich spür den kalten Wind der Nacht und das nasse Gras unter meinen Füßen,
bin gerad aus dem Schlaf erwacht und habe das Verlangen zu müssen.
Ein gelber Strahl in hohem Bogen fällt zur Erde auf den Boden,  
dampfend heiß, mit viel Druck, vor Entspannung ich dann zuck.  
ich denke mir noch, kann das sein, wohlig warm wird mir am Bein,  
eins hab ich dabei vergessen, ich habe noch im Bett gesessen!  

 

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EIN TAG WIE DIESER!

 

Ein Tag wie dieser!    24.11.08      
Es war ein Tag wie dieser, als es passierte. In den Medien nix Neues. Die   
Energiepreise stiegen, die Löhne wurden gekürzt und die Diäten erhöht.  
Die Regierung wiegelte ab, daß es keine Rezession gibt und das das Wachstum  
der Wirtschaft nur leicht schwächelt. Aber irgendwas war anders! Seit Tagen   
entließen immer mehr Firmen ihre Angestellten, trotzdem sprach man immer noch  
nicht von Massenentlassungen. Die Arbeitslosenquote lag bundesweit schon weit  
über 17 % und es rumorte in der Bevölkerung. Das milliardenschwere Finanzpaket  
für die Banken langte nicht, weil die Dimensionen wesentlich größer waren als   
vermutet. Einige Fälle von Missbrauch der Gelder heizt das Thema weiter an und   
beherrschte die Titelseiten, der Presse. Anders war auch das immer mehr Banken  
in den Ballungsgebieten ihre Filialen schlossen. Angeblich sei ein Softwarefehler dafür 
verantwortlich, so dass zur Zeit keine Auszahlungen möglich ist.  
Im Radio hörte man das neue Lied von Grönemeyer, als das Programm unterbrochen 
wurde und man von Ausschreitungen vor den Toren des Opelwerks in Rüsselsheim hörte.
General Motors hatte Milliarden des Hilfspaketes abgezogen und Insolvenz angemeldet.
Die wütenden Arbeiter pochten auf ihr Recht auf Arbeit und wollten das Betriebsgelände
betreten, wurden aber von Sicherheitskräften daran gehintern. Man errichtete   
Barikarden und steckten Fahrzeuge an. Die Gewerkschaften schlossen sich den   
Demonstranten an und heizten die Stimmung mit Parolen weiter auf. Arbeiter anderer
Firmen, wie Daimler, BMW und BASF, dem größtem Zulieferer der Autoindustrie,   
schlossen sich an. Was man nicht für möglich gehalten hatte, geschah. Die   
Gewerkschaften waren sich einig und beschlossen einen Generalstreik. Lohnerhöhungen
von 20 % und Jobgarantien wurden gefordert. Durch die Androhung des Generalstreiks
kam es zu Hamsterkäufen und in Nullkommanix wurden Kraftstoff und Nahungsmittel 
knapp. Da auch die Polizei ihren Dienst einstellte, kam es zu Übergriffen und Plünderungen. 
Randalierende Jugendliche zogen durch die Strassen und hinterließen eine Spur der
Verwüstung. Bürgerwehren mit Knüppeln wurden aufgestellt und sorgten jetzt für   
Ordnung. Ladenbesitzer verrammten ihre Läden und schlossen. Angela Merkel  
übernahm die Verantwortung für die Misere und trat zurück. Eine eiligst einberufene
Notregierung nahm umgehend ihren Dienst auf und sprach den Notstand aus.   
Immer mehr Demonstranten schlossen sich den Streikenden an. Jeder Bereich des
öffentlichen Lebens, kam zum Erliegen. Politiker trafen sich mit Gewerkschaftsvertretern 
und einigten sich auf einen faulen Kompromiss. Die Gewerkschaftsvertreter versuchten
die Demonstrationen zu beenden, schafften es aber nicht, den Mob zu bändigen.  
Das jahrelange Ausnutzen der Arbeitslosen mit 400 Euro und 1 Euro Jobs, die   
miserablen Lohnabschlüsse der letzten Jahre, die hohe Verschuldung der privaten  
Haushalte, all das rechte sich jetzt. Längst standen andere Redner auf den Bühnen
und heizten weiter ein. Als die ersten Gruppen losgingen, um die Manager aus ihren 
Büros zu holen, um sie öffentliche zu prangern, schickte man das Militär los. Als die 
ersten Einheiten auf die Demonstranten trafen und es die ersten Toten gab, eskalierte 
die Situation. Mit der Urgewalt eines Tsunamis fegte der Sturm durch die Strassen.
Längst war jede Scheu verflogen und das Ziel aus den Augen verloren. Es herrschte
der Zorn und die Wut im Bauch. Skins und Holigens, die sich den Mob anschließen 
wollten, wurden gnadenlos niedergeknüppelt. Das war ein anderer Kampf, das Volk
hatte sich erhoben. Keiner stoppt die Massen, wenn der Zorn sich entlädt und die  
Freiheit ruft. Die Regierung versprach mittlerweile alles, um die Situation in den Griff
zu bekommen. Aber keiner hörte mehr hin! Der Regierung blieb nichts anderes übrig
als das Kriegsrecht auszusprechen, eine Sperrstunde zu erlassen und den   
Schießbefehl zu erteilen. Viele Städte brannten lichterloh, die Strassen waren übersät
mit Toten und Verletzten. Obwohl der Mob nur mit Knüppeln kämpfte, schaffte das 
Militär es nicht, Herr der Lage zu werden und zog sich immer öfter zurück. Viele  
Soldaten wechselten auch die Seite, so dass der Mob immer besser ausgerüstet war.
Die Regierung bat bei der Nato um Hilfe, die man allerdings verweigerte, weil es   
sich um ein Bürgerkrieg handelte. Bei den Vereinigten Nationen fand man ein offenes
Ohr und sie versprachen, 20000 Friedenssoldaten zu schicken, die befriedete Gebiete
übernehmen sollten. Nachdem das Militär die Strategie änderte und nicht mehr großflächig
angriff, stellten sich erste Erfolge ein. Man kesselte die Großstädte mit Stacheldraht -
sperren ein, so bekam man die ländlichen Bereiche schnell unter Kontrolle. In den 
Städten ging man anders vor. Mit einem riesigen Aufgebot, kämpfte man sich Strasse
für Strasse vor. Jeder der Widerstand leistete wurde umgehend verhaftet und in ein  
Auffanglager, vor der Stadt verbracht. Der Zorn legte sich und viele gingen nach Hause.
Die Lage entspannte sich Zusehens und schon nach kurzer Zeit konnte auch das Militär
in die Kasernen zurück. Deutschland lag in Schutt und Asche.  Die Leute betrauerten
ihre Toten und jeder war geschockt, wie dies passieren konnte. Als erstes nahmen
Polizisten, Feuerwehrleute, Stadtwerker und medizinisches Personal die Arbeit auf.
Der Schaden ging in die Billionen und wie das nun mal so ist, standen wieder einmal
WIRTSCHAFTSWUNDERJAHRE bevor. Alle Bürger hatten für die nächsten 30 Jahre
Arbeit. Ist das nicht pervers! Und alles nur, weil sich ein paar Banker und Spekulanten
bereichern wollten und den Hals nicht voll kriegten. Sie brachten die Welt ins Wanken
und werden nicht einmal dafür bestraft. Ein Teil der Inhaftierten Arbeiter wurde frei gelassen,
während der Rest wegen Landfriedensbruch für viele Jahre ins Gefängnis ging.  
   
Draußen tobt der Terror und du sitzt Zuhause und schaust TV.  
Menschen laufen voller Angst durch die Strassen und du machst den Abwasch.  
   
Liebe mich nicht, ich habe versagt! Ich konnte die Gewalt nicht stoppen.  
Verachte mich! Ich lief begeistert mit.  
Ich fühlte den Hass der Massen!  
   
Öffne dein Herz, ich komm nach Hause!  
             

 

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Stahl im Herzen, Öl im Blut

19.03.10      
             
Für jeden kommt der Tag, wo man sich entscheiden und den Kampf     
gegen die Elementen aufnehmen muß, wenn man seine Kumpels wenigstens  
einmal im Monat wiedersehen will.         
             
Der Himmel ist erfüllt von Donner und bedrohlich schwarzen Wolken, der Wind  
weht stark aus Nordost. Für Zögern ist es jetzt zu spät, weil man großkotzig  
sein Erscheinen angekündigt hat. Nun gut, hier stehe ich und kann nicht anders!  
Mit versteinerter Miene und unbeugsamen Willen, trete ich ins Freie und stelle mich,
den auf mich niederprasselden Regentropfen, die versuchen, meine dicke Leder-  
kleidung zu durchbohren, aber kläglich bei dem Versuch scheitern. Trotzig lasse  
ich die Sonnenbrille auf die Nase gleiten und rede mir ein, es gibt kein schlechtes  
Wetter, nur unpassende Kleidung! Schnell noch das Braincap oberhalb platziert,   
und die Handschuhe übergestriffen, ich bin bereit!      
             
Schnell wird die Plane, die vor Wind und Wetter schützt, der in Stahl gegossenen  
Freiheit entrissen und zielsicher, der Schlüssel ins Zündschloß gesteckt.  
Ein kleiner Dreh und man hört wie das Benzin durch die Schläuche pumpt  
und sich das System für den bevorstehenden Start rüstet. Ein gefühlvoller  
Daumendruck mit zittriger Hand, läßt das Monster erwachen und man hört,  
wie der mächtige V - Twin, der Freiheit entgegen brüllt. Der Biker spürt  
die Vibrationen unter sich, die Schläge der Kolben, die bei jeder Explosion  
in die entgegengesetzte Richtung gesprengt werden. Er vernimmt, die Hitze,  
der Chromrohre, die sich jetzt schnell erwärmen und die Regentropfen verdampfen  
lassen. Ein sattes Grollen antwortet den am Himmel donnernden Blitzen und man  
hat fast das Gefühl als wenn man mit den Elementen verbunden ist und Thor und  
Odin ihr OK geben. Die Rohre glüten jetzt und der Geruch von verbrandtem Leder  
steigt in die Nase. Die Rohre, die direkt mit der Hölle verbunden scheinen, haben  
Betriebstemperatur, es kann los gehen.        
             
Mit Halbsteifen in der Hose und der Vorfreude im Herzen, tritt er jetzt beherzt   
auf die Schaltwippe und ein lautes Klicken, ein leichter Ruck verraten ihm,  
daß die volle Kraft jetzt anliegt und die 63 Pferde endlich befreit werden wollen.  
Ein leichter Dreh am Gasgriff und das langsame Entgleiten des Kupplungshebels  
lassen den Edelcruiser anrollen und PS für PS wird auf die Strasse gebracht.  
Die Reifen beissen sich in den Asphalt und wandeln die Urgewalt in Beschleunigung
um. Immer schneller rollt der Gigant und bei jedem Dreh am Gasgriff, öffnen sich  
die Klappen des Hypercharger ein wenig mehr und lassen das Aggregat voll  
durchatmen. Die Donnerrohre freuen sich ebenfalls auf das zusätzliche Volumen und
brüllen immer lauter in die Welt. Wir sind frei, auch wenn die Regentrocken jetzt  
quer in der Luft liegen und per Peeling, versuchten uns die Haut vom Gesicht zu ziehen.
Jeder Einschlag, läßt das Gesicht weiter erröten und die Lippen anschwellen.  
Die Schmerzgrenze regelt die Geschwindigkeit und selbst der härteste Biker muß  
nach minutenlangem Dauerbeschuß vom Gas.      
             
Die Frage nachdem, warum man sich das antut, wo man doch ein Auto, Zuhause   
stehen hat und eigentlich ganz bequem und ohne Strapazen reisen könnte, stellt  
sich und brennt sich tief in die Gehirnwindungen ein. Nach jedem Meter, den man   
bei diesem Wetter zurück legt, werden die Fragen lauter und man versinkt immer  
mehr in seinen Gedanken. Ein Weg voller Qualen liegt hinter uns und im Gesicht   
hat man schon lange kein Gefühl mehr. Jeder weitere Meter bringt unvermeidliche  
Schmerzen mit sich und der Wille durchzuhalten rückt unmissverständlich  
in den Vordergrund. Der Kampf, Aufgabe oder Durchhalten hat in dem Biker begonnen.
Die Gründe aufzugeben oder wenigstens eine Pause zu machen überwiegen immer
mehr, je länger man darüber nachdenkt und sich diesem Irrsinn aussetzt.  
             
Aus Trotz dreht man jetzt erst richtig am Gasgriff, um sich und der Welt zu beweisen,
daß man das aushält und darüber lacht, aber das ist ein Trugschluß, ja quasi  
das letzte Aufbäumen, bevor man rechts ran fährt.       
             
Ein Weg voller Qualen, ist der Weg zur Erkenntnis und liefert Antworten über sich  
selbst. Nur wer diesen Weg gegangen ist, kann andere verstehen und Mitgefühl  
aufbringen. Nach jedem erneutem losfahren, nach jedem Kilometer, werden die   
Fragen weniger und der Weg klarer. Und irgendwann hat man ein Lächeln im Gesicht
und weiß es!           
Der Schmerz ist wie weggeblasen, es zählt nur noch die absolute Freiheit  
und der Augenblick!!! Man ist nicht mehr in der selben Dimension und im hier und jetzt.
             
Integralhelmfahrer werden dieses Erlebnis nie erfahren und niemals    
ein Bündnis mit den Elementen und Göttern eingehen können!    
             
Wenn man so einen Höllenritt hinter sich gebracht hat, zufrieden das Eisen  
abstellt, die feuchten Zigaretten aus der Innentasche wühlt und genüsslich eine .   
raucht, dann, ja dann weiß man, man hat Stahl im Herzen, Pudding in den Eiern  
und Öl im Blut!          
             
             
             
             
             

Alle hier eingefügten Texte entspringen den Geisteswindungen von Peter Uhl. Meine Freunde können nach Rückfrage, frei für die Texte verfügen, solange sie keinem kommerziellen Zweck dienen und nicht anderweitig veröffentlicht werden!

Gruß Uhle